Inzwischen habe ich auch den neuen IO Hawk Exit Cross mit der großen Reichweite bekommen. Mittlerweile bin ich kein Anfänger mehr, aber hier war das Fahrgefühl gegenüber den Wizzard 2.5+, den ich vorher viele Kilometer gefahren habe, mal komplett anders.
Den Wizzard liebe ich, auch wenn die Lenkstange nach wie vor ein wenig wackelig ist. Liegt vielleicht auch daran, weil ich mich an den gewöhnt und optimal auf meine Bedürfnisse eingestellt habe.
Beim Exit Cross ist alles iwie anders. Die Rollereigenschaften kommen wie neu definiert rüber. Hmmmm... schwer zu erklären.
Ich fühlte mich bei der ersten Fahrt total verunsichert.
1. Man muss sich daran gewöhnen, dass man endlich legal unterwegs ist :-D
2. Den EC muss man anschieben, bevor er los rollt. Kein Problem.
3. Gas geben mit Drehgriff. Gewöhnt man sich aber schnell daran, da ich auch Motorrad fahre.
Richtig blöd ist aber die große Verzögerung beim Gasgeben. Das nervt total. So ist es nicht möglich, Gefahrensituationen schnell durch Gas geben auszuweichen und schwer, mit einem Fahrrad auf gleicher Höhe Schritt zu halten. Wäre schön, wenn man das durch ein Update in den Griff bekommt.
4. Die 20 km/h Spitzengeschwindigkeit sind, dank starken 500-Watt Motor, in wenigen Sekunden erreicht und stören da weniger, auch wenn er bei 25 km/h bestimmt genau so sicher zu fahren wäre.
5. Die Blinker sind im Paket leider nicht dabei gewesen. Ich warte sehnsüchtig darauf. Zusätzliche Tropfen-LED-Blinker seitlich am hinteren Schutzblech würde die Sicherheit stark erhöhen. Da gibt es mittlerweile auch TÜV-zertifizierte. Leider müssen die (lt. TÜV) einen gewissen seitlichen Abstand zum Rücklicht haben. Wieder so ein Blödsinn! Also ohne Blinker und der Endkunde zahlt mit Crash *kopfschüttel*
6. Nur die Hinterradbremse musste etwas nachgestellt werden.
7. KEIN Wackeln des Lenkers mehr. Das Problem wurde vollständig behoben.
8. Das Rücklicht ist eine Zumutung und muss einzeln ein- und ausgeschaltet werden. Ich weiß bis heute nicht, wie ich das aufladen muss bzw. die Batterie wechsle. Keine Anleitung diesbezüglich - nirgendwo zu finden. Warum das nicht fest verbaut wurde, kann ich nicht verstehen und entzieht sich meiner Logik.
9. Die Kabel hängen immer noch so rum wie im Video gezeigt. Weshalb man unbedingt rote Bremskabel verwendet hat, ist mir ebenfalls schleierhaft.
10. Viele Dinge kann der User nun endlich selbst lösen. Dazu hat IO Hawk einige Videos veröffentlicht.
11. Bei Sonneschein ist die Tochoanzeige ein absolutes NOGO. Zudem wird bei Licht automatisch abgedimmt, was die Ablesbarkeit auf Null reduziert. Das hätte man wirklich anders - besser hinbekommen.
12. Nach 40 Kilometern auf unterschiedlichen Terrain knackt ab und zu die Lenkstange.
13. Die Lenkergriffe sitzen nun korrekt.
Fazit:
Insgesamt ist der EC ein guter Scooter mit leichten Kinderkrankheiten. Die schlimmsten und großten sind nun behoben. Nach ein paar Übungskilometern
ist man mit dem auch sicher unterwegs. Schade, dass man ihn nicht elektrisch vor Langfingern sperren kann. Einzige Möglichkeit ist ein Fahrradschloss. Fingerprint oder NFC-Freigabe wäre toll gewesen. Spielt das Wetter mit und ich bekomme noch einige Kilometer gefahren, kann ich gern mehr über meine Erfahrungen mit dem EC geben. PS: er fährt sich deutlich angenehmer, wenn er freigeschaltet ist.
Für wen die 1.200 Euro für das große Modell zu viel sind, kommt darauf an, was Du erwartest. Zum einen gibt es derzeit nur wenige zugelassene E-Scooter, die alle hochpreisig verkauft werden und zum anderen ist es die Leistung. Den großen Akku kann man bei IO Hawk dazu kaufen. Der liegt schon bei 479,-€. Legt man großen Wert auf große luftgefüllte Reifen, gute Bremsen etc. wird man wohl oder übel schnell bei diesen Preis liegen. Man muss dabei das Gesamtkonzept in Betrachtung ziehen.
Wer immer noch nörgelt, der zeige mir einen zugelassenen E-Scooter unter 1.200,-€ mit so einer Austattung. Es gibt NOCH kein KEIN günstigeres, zugelassenes und tadelloses Modell, welches keine Fehler aufweist oder Abstriche im Komfort mit sich bringt!!!