Ich halte den EPF-1 Pro für ein richtig gutes Produkt im Preisbereich bis 650€. Da er preislich noch deutlich unter dem Ninebot Max G30D liegt, ist er damit fast konkurrenzlos positioniert.
Die 50 km "realistische Reichweite" bei 22 km/h halte ich trotzdem für gnadenlos übertrieben - die wird hier keiner erreichen, auch wenn man stundenlang nur sinnlos im Kreis fährt, um das mal auszutesten.
Zum Vergleich: Der Egret Ten hat ebenfalls einen 11.6 Ah-Akku und schmale, bewußt rollwiderstandsarme 10" (Luft)Reifen verbaut. Der hat zwar einen stärkeren Motor (500W zu 480W bzw. 500W zu 440W bei der Nenndauerleistung -> Faktor 1.14) und zieht sich im Schnitt dementsprechend mehr Akkuleistung, aber dafür auch ein 48V-System (macht 556.8 Wh im Vergleich zu 417.6 Wh beim Pro -> Faktor 1.33). Wenn man beim Pro von einer Spitzenleistung von mindestens 650W ausgeht (vermutlich eher mehr als weniger), ergibt das ein Verhältnis von 800/650 = 1.23. Dazu kommt, dass der
Ten in der Spitze "nur" 21.x km/h fährt und keine 22 wie der Pro, was auf Dauer auch einen leichten Verbrauchsvorteil darstellt.
Unterm Strich sollte die Mehrleistung (und damit der entsprechende Mehr-Energieverbrauch) also durch das 48V-System mehr als kompensiert werden. Wenn beim Pro jetzt noch softwareseitige Optimierungen vorgenommen wurden, sollten die beiden also etwa dasselbe Reichweitenniveau haben.
Mit dem Ten komme ich mit meinen 75 kg "Referenzgewicht" bis zu 35 km weit, wenn man extrem zurückhaltend (und relativ spaßfrei) fährt, sind unter optimalen Bedingungen wahrscheinlich auch 40 km möglich, aber ganz sicher keine 45-50!
Ich verstehe nicht, warum man als Hersteller nicht mal etwas mehr Tiefstapeln kann - eine Reichweitenangabe von 40 km wäre immer noch beachtlich, und wenn dann tatsächlich jemand auch mal ein paar km mehr schaffen sollte, ist das doch umso besser, nur schürt man mit 50 km eine Erwartungshaltung, die mit allergrößer Wahrscheinlichkeit im Alltag (und nicht unter utopischen Laborbedingungen) niemals erfüllt werden kann.