Umbau Daumen-Gas zum Gas-Drehgriff beim SXT Light Plus V - eKFV

Buxi

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Das Daumen-Gas des Rollers tat schon länger meinem Daumen und dessen großen Gelenk nicht gut. Da es nicht besser wurde, realisierte ich einen Umbau zum Gas-Drehgriff. Weil der vorhandene Griff nicht fest auf dem Lenkrohr sitzt, sondern nur durch Feder und Nut fixiert wird, ließ er sich leicht drehbar machen. Er konnte also ohne weiteres übernommen werden. Über seine innere Außenkante bog ich einen zurechtgeschnittenen Alustreifen, den ich mit 7 Schrauben fixierte. Zum Schluss wurde er noch mit einem Schrumpfschlauch überzogen, damit er dauerhaft schwarz ist.
Mit Planung, Probieren und Ausarbeitung verstrichen gute 3 Std.
Die erste Probefahrt verlief sehr positiv, die Arbeit hatte sich also gelohnt. Nur muss ich mich erst einmal daran gewöhnen, denn die alten Bewegungsabläufe stecken noch in mir drin.

Gas-Drehgrif.jpg
 

Buxi

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Nach heutiger 1. Ausfahrt mit dem neuen Gas-Drehgriff, habe ich meine anfänglich positive Meinung hierzu geändert und zwar aus Sicherheitsgründen.
Mit den drehbaren Griff zu fahren ist zwar schön und angenehm, aber
gleichzeitig verbirgt er eine Gefahr!
Ich bremste an der Rad-Fußgängerampel mit der Motorbremse ab. Als ich fast stand und schon ein Bein auf dem Boden hatte, wollte der Roller auf einmal weiterfahren, nachdem ich die Motorbremse losließ. Ich hatte nicht bemerkt, dass ich den Drehgriff noch etwas gedreht hatte.
Ein anderes mal wollte ich den Roller zum Umdrehen auf der Straße ein paar Meter schieben, dabei zog ich die rechte Hand am Griff etwas nach hinten und schon wollte der Roller wieder los preschen.

Einzige Sicherheit würde das weite Zurückdrehen des Drehgriffs bieten, doch daran müsste ich jedes mal beim Anhalten denken … und das wird wohl nicht immer der Fall sein.
Ich glaube dass dies der Gesetzgeber auch erkannt hat und deswegen einen Gasdrehgriff verboten hat.
Bei einem Moped oder Motorrad kann eine solche Situation nicht auftreten, solange kein Gang eingelegt ist.

Deshalb denke ich schon an einen Rückbau und werde weiterhin mit dem Daumengas fahren. Mit Drehgriff ist das Gasgeben auch nicht wirklich feinfühliger, einzig die rel. starke Spannfeder, die den Daumen belastet, spürt man beim Drehen nicht. Deshalb werde ich das Cockpit mal öffnen und schauen, ob die Spannfeder des Daumengas abgeschwächt werden kann.
 

Buxi

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Das tut meiner ja auch, weil die Rückholfeder des Daumengas-Hebels auch auf den Drehgriff einwirkt und ihn zurück dreht.
An der Konstruktion liegt es demnach nicht, nur an evtl. Schusseligkeit.

Vllt. könnte ich mich mit der Zeit auch an den Drehgriff gewöhnen, aber es ist schon seeehr lange her (in den 70er) , wo ich das letzte Mal eine Honda Monky gefahren hatte.
 

Buxi

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Nach einigen Monaten bin ich wieder zu meinem selbst angefertigten Gas-Drehgriff zurückgekehrt, denn es gab immer wieder Tage und Situationen, wo mir der Daumen etwas weh tat oder ein leichter Krampf auftrat.
Hauptschuld hat die viel zu starke Rückholfeder des Gashebels, deren Stärke ich leider nicht abschwächen kann.
Auf kürzeren Strecken kam ich meist noch gut zurecht, doch jetzt wo ich mit meinem Zweitakku auch längere Strecken fahren kann, ist der Gas-Drehgriff die bessere Wahl.
Nun werde ich mich wieder an die neue Situation gewöhnen müssen.

Noch ein weiteres Foto davon.
Drehgriff.jpg
 
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chrispiac

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diverse
Im Prinzip wäre ein Tempomat die bessere Lösung - ist aber legal in Deutschland wohl nicht machbar.
 

Buxi

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Eine Fahrt/Tour ist ja keine Rennbahn mit gleichbleibenden Strecken/Bedingungen, nur für diese wäre ein Tempomat gut geeignet, weil er die Geschwindigkeit konstant hält.
Doch mit dem Drehgas kann ich sie ständig variabel ändern und jeder Situation schnell anpassen.
Deshalb sehe ich einen Tempomat für PKWs sinnvoll, für E-Scooter nicht.
 
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Buxi

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Ein Update-Foto zum neuen veränderten Gas-Drehgriff:
Vom Prinzip her war der montierte Metallbügel schon mal gut, doch umschloss er nicht ganz den Drehgriff, sodass er sich mit der Zeit lockerte.
Nun habe ich ihn ganz um den Drehgriff herum geführt, jetzt sitzt er fest und stabil.
Wie schon zuvor, lässt es sich damit viel lockerer und entspannter fahren. :)

Gas-Drehgriff neu.jpg
 

BJohn

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Das anfahren und Bremsen ist bei mir manchmal so "ruckelig" und Geschwindigkeit halten ist schwierig (entdrosselt), sowie die "Deadzone" ziemlich groß?

Etwa 1/4 passiert nichts, dann plötzlich beginnt er gas zu geben / bremsen, aber nicht linear sondern wie 30 % - 50 % - 80 % - 100 %

Ist das normal bei den SXT GT Light Scootern?
 

BJohn

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Das hat aber nichts mit dem Gasdrehgriff-Eigenbau zu tun. Bitte hierfür einen eigenen Thread eröffnen.
Sorry hast recht, hatte mir nur erhofft in diesem thread eine (schnellere) Antwort zu bekommen, da SXT im Forum ja leider ziemlich tot ist. 😞
 

Buxi

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Vor knapp ½ Jahr habe ich nun einen neuen Gasdrehgriff gebaut, diesmal die endgültige Version, denn die vorige war mehr oder weniger provisorisch und diente einem Langzeittest.
Es kamen völlig neue Gummigriffe von Bulls zum Einsatz, die locker auf dem Lenkerrohr sitzen und der rechte sich darauf drehen lässt.
Am inneren Ende des Griffs ist ein Metallring eingearbeitet, mit dem man normal den Griff auf dem Lenkerrohr festklemmt, was ich beim linken Griff gemacht habe.
Zur Übertragung der Griffdrehung auf den Gashebel habe ich ein 3-fach gewinkeltes Teil aus Kunststoff angefertigt, das an den Metallring des Griffs angeschraubt wurde. Das verlängerte Ende des Winkelteils dient dem Gasgeben mit dem Bauch, somit kann ich zum nach rechts Abbiegen die Hand vom Lenker loslassen um den Arm raus zu strecken.

Wenn ich den Drehgriff weit nach „rechts“ drehe, komme ich weiterhin gut mit dem Daumen an den Gashebel, um auf die alte Art zu beschleunigen.

Wegen des sehr gut geeigneten Gummigriffe von Bulls, war die Arbeit rel. einfach, lediglich die Formgebung des Kunststoffteil erforderte etwas Übung.

Auf ähnliche Art und Weise könnte bei den meisten anderen Rollern ein Gasdrehgriff nachgerüstet werden.

Gas-Dregriff neu.jpg
 
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Buxi

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Auf Anraten von escoot habe ich eine Begutachtung von einem TÜV-Fachmann vornehmen lassen, denn ich war mir nicht sicher, ob der Gasdrehgriff nicht doch zulässig ist, denn die ursprüngliche Beschleunigungsfunktion des originalen Gashebels bleibt ja erhalten.

Ein freundlicher älterer Herr schaute sich den Gasdrehgriff kurz an und meinte sofort:
Weil ein E-Scooter nun mal ein Kraftfahrzeug ist, sind jegliche zusätzliche Anbauten von Privatpersonen (mit einigen Ausnahmen) von vorne herein nicht gestattet und Zuwiderhandlungen führen zum Erlöschen der ABE.
In meinem Fall sei es egal, dass die originale Beschleunigungsfunktion nicht verändert und lediglich durch eine zusätzliche Bedienfunktion ergänzt wurde; es handelt sich nun mal um einen Anbau, der nicht zulässig ist.
Ich könne zwar bei einer anderen TÜV-Prüfstelle eine Einzelabnahme durchführen lassen, wobei u. a. eine Materialprüfung und Funktionskontrolle vorgenommen wird. Dieser größere Aufwand würde sich für mich finanziell jedoch nicht lohnen.

Ich fragte dann auch noch wie es um Austausch von einem schwachen Scheinwerfer oder Rücklicht steht, wenn die neuen Teile ein Prüfzeichen hätten. Auch hier eine klare Antwort:
Der Nutzung neuer Leuchtkörper steht zwar nichts entgegen, jedoch muss die Montage eine Fachwerkstatt durchführen, die auch eine zugehörige Bescheinigung über die Änderung ausstellt. Eine private Montage sei nicht zulässig, weil deren Eignungsprüfung und der elektrische Anschluss nur von einer Fachkraft durchgeführt werden darf.

Zu den wenigen Teilen die man selbst anbringen darf, gehört ein Außenspiegel mit Prüfzeichen, sofern dieser nicht Anderes am Roller beeinträchtigt.

Der Prüfer empfiehlt zwar den Abbau des Drehgriffs, aber nach eigenem Ermessen könne ich damit weiterhin fahren. Auch muss ich mir im Klaren sein und damit rechnen, dass nach einer Polizeikontrolle die ABE erlöschen wird, zumindest ich aber eine Geldstrafe bekommen werde.

So gesehen war meine Exkursion von negativem Erfolg, was ich aber schon im Stillen erahnte.
Allerdings bin ich um (neue) Erkenntnisse reicher geworden, denn hier im Forum ist man ja immer der Meinung man dürfe vieles an seinem Roller bedenkenlos montieren – dieses schon, aber das Meiste nicht (selber).
Um sicher zu gehen, würde ich im Zweifelsfall den Gang zum TÜV raten, denn ein Fachmann weiß es nun mal eben besser . . .
 
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