Irgendwie scheinen alle nur noch EPF-2, VX2 Pro oder Legacy zu fahren - wie sich die Zeiten doch wandeln...
Naja, ich bin ja bekanntlich auch nicht untermotorisiert, trotzdem lasse ich meine nicht ganz so starken E-Scooter wie den NIU KQi3 Pro/Max und den Scotex H20 immer noch gelegentlich von der Leine.
Wenn man nicht gleich denkt: "Boah, ist der lahm - mein VX2 Pro ist ja viel stärker...", sondern seine Erwartungshaltung an den jeweiligen fahrbaren Untersatz anpasst - und sich bewusst wird, dass der Pro vor gerade mal 2 Jahren noch an der Spitze der P/L-Nahrungskette stand (vergleichbar mit einem EPF-2 START heute), macht es auch mit den leicht in die Jahre gekommenen Modellen noch Spaß, zu fahren!
Reichweitentechnisch liege ich aktuell/bei um die 20°C und mäßigem Wind immer so zwischne 30 und 35 km - mit praktisch beliebig vielen stärkeren Steigungen oder Hügeln, das ist bei einer Akkugröße von etwas über 10Ah@48V ein durchaus guter Wert - weitestgehend flach wären so sicherlich etwas über 40 km möglich - @75 kg (die beworbenen 50 km sind ja wie immer maximal utopisch).
Die größte Schwachstelle des NIU ist nach wie vor sein überempfindliches Überhitzungsschutzmanagment und die Leistungsreduktion auf losem Untergrund. Man kann damit zwar auch problemlos über Schotter fahren (mit entsprechenden Konforteinbußen), aber bergauf ist ganz schnell Schluß, weil der Niu bei auch nur leichtem Schlupf die Leistung spürbar drosselt (im Gegensatz zu allen anderen 30+ Modelle, die ich bisher unter den Füßen hatte).
Das heutige "Highlight des Tages" kam direkt nach dem Losfahren: Ich muss zunächst einen kurzen Berg (vielleicht 50 m) runter, an dem Scooter mit guten Freilaufeigenschaften (zu denen der NIU definitiv nicht zählt) problemslos auf bis zu 40 km/h kommen.
Mit mittlelstarker Rekuperationseinstellung bin ich also wie immer - diesmal nur etwas schwungvoller - den Berg runter, und noch bevor ich unten angekommen bin, hat ein knallroter 40er Fehlercode im Display meine Aufmerksamkeit erweckt, der auch nach etwas warten und mehrfachem Neustart nicht verschwinden wollte, also kurz gegoogelt, und siehe da: "Überspannungsfehler".
Der NIU war vor Fahrbeginn natürlich voll geladen - wie alle meine E-Scooter, von denen noch keiner jemals ein solches Problem hatte. Die Meldung macht zwar Sinn, weil wenn die Reku den rappelvollen Akku wieder auftanken will, gibt es natürlich ein Problem, aber der NIU hat ja eines der besten, wenn nicht sogar das beste "intelligente" BMS am Markt, was Anwendungsschäden jeglicher Art verhindern soll. Also habe ich mein Glück versucht, und bin einfach mal vorzsichtig (im "ECO-Modus") weitergefahren und habe den nächsten, kleineren Hügel angesteuert, um ein bisschen "Saft abzulassen". Oben angekommen war der Fehler dann auch tatsächlich weg und ich konnte ganz normal weiterfahren (bis auf ein paar spätere, unschöne Überhitzungsaussetzer).
Lange Rede, kurzer Sinn: bei den NIUs muss man sich wirklich 0 Sorgen um den Akku machen, was zum Beispiel auch bedeutet, dass man völlig unbesorgt und unbeaufsichtiugt über Nacht laden kann und keine Rücksicht auf den Ladestand nehmen muss, nur um den Akku zu schonen.
Ich hatte zwar mal (mit einer älteren Firmware) einen Motorschaden erzwungen, aber selbst das ist mit den aktuellen Settings nicht mehr möglich (NIU verspricht beim Max ja nicht ganz grundlos mindestens 10 Jahre Motorlebensdauer).
Was diese ganzen Sicherheitsfeatures betrifftt - ebenso wie die Verarbeitung und das subjektive Fahr(sicherheits)gefühl, ist der NIU immer noch absolut "State of the Art"!