Verlust der Versicherung bei Überladung

S

Sealsurfer

Gast
Moin in die Runde,
trotz intensiver Recherchen bin ich noch nicht dahintergekommen, welche versicherungstechnischen und auch evtl. bußgeldrelevanten Auswirkungen es hat, wenn ich das zulässige Gesamtgewicht aus den Papieren des Rollers überschreite.
Gibt es da einen Toleranzwert oder ist der Versicherungsschutz gleich weg, wenn ich einen Unfall habe? Wie verhält sich die Rennleitung?
Danke für Eure Infos schon mal.
 

Reiner

Experte
Registriert
29 Jan 2021
Beiträge
1.238
Punkte Reaktionen
1.238
eScooter
Viron XI-1200-S XT950
Moin,
ich versuch mal deine Fragen zu beantworten, aber wie bei den Lottozahlen ohne Gewähr. ;)
  • Toleranz ist 5% vom zulässigen Gesamtgewicht, erst bei deren Überschreitung gibt es eine Strafe.
  • Die Rennleitung kann die Weiterfahrt untersagen.
  • Versicherung ist nicht weg bei Überladung, die muss zahlen. Sie kann dich aber in (begrenzten) Regress nehmen wenn die Überladung unfallursächlich ist.
 

Buxi

Experte
Registriert
12 Mai 2022
Beiträge
1.259
Punkte Reaktionen
1.728
Ort
DE 785**
eScooter
SXT Light Plus V eKFV
Ich würde aus einem anderen Grund einen E-Scooter auch nicht überladen.
Weshalb gibt es den überhaupt Angaben zu einer max. Beladung? Nicht aus Jux und Dollerei, sondern es gibt eine Grenze die das Material auf Dauer aushält, um nicht zu zerbersten; je nach Ausführung kann sie höher oder meist niedriger liegen.
Wird der Scooter überladen, wird er deshalb nicht gleich kaputt gehen, aber je öfter und länger es geschieht, umso wahrscheinlicher ist ein Bruch. Das umso mehr, je mehr und öfters er bei der Fahrt stark beansprucht wird, holpriger Boden wie Schotter oder Kopfsteinpflaster, Sprünge an Bordsteinkanten, etc.
 
Zuletzt bearbeitet:

Onshore

Profi
Registriert
22 Apr 2023
Beiträge
623
Punkte Reaktionen
859
eScooter
Elite X, SO4pro Gen2
Bruch etc. ist das eine dabei, das andere ist die evtl. nicht ausreichende Bremsleistung um die Fuhre wieder zum stehen zu kriegen.
Beides blöd wenn es pressiert :eek:
 

Reiner

Experte
Registriert
29 Jan 2021
Beiträge
1.238
Punkte Reaktionen
1.238
eScooter
Viron XI-1200-S XT950
Ohne zu wissen um wie viel Prozent überladen wird, wie und wo der Scooter bewegt wird würde ich mir erstmal keine Gedanken bei einer Überladung innerhalb der Toleranzgrenze von 5% machen. Der Sicherheitsfaktor ist ein vielfaches dessen und auch die Bremsen sind für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt, schließlich sind die deutschen E-Scooter geschwindigkeitsgedrosselt. Und 5 km/h machen mehr aus als 20kg höheres Gewicht.
 

Wittimann

Experte
Registriert
27 Mai 2022
Beiträge
1.844
Punkte Reaktionen
1.253
Ort
Löhne - Westfalen
eScooter
IO Hawk Legacy
Die Scooter dienen ja eigentlich auch dafür, um eine Person von A nach B zu transportieren und nicht als Transportmittel für irgendwelche schweren Güter. Eine normale Zuladung wie Einkauf bis 10 KG sollte kein Problem sein, würde ja auch noch im Toleranzbereich der meisten Scooter liegen. Alles, was darüber liegt, würde ich sicherlich nicht mit dem Scooter transportieren, schon alleine deswegen, weil es ja auch irgendwo platziert werden muss.
 

der Dirk

Experte
Registriert
30 Jul 2021
Beiträge
1.101
Punkte Reaktionen
1.240
Ort
Hamburg
eScooter
SO4 Pro 2 / G30D II
Weshalb gibt es den überhaupt Angaben zu einer max. Beladung? Nicht aus Jux und Dollerei, sondern es gibt eine Grenze die das Material auf Dauer aushält, um nicht zu zerbersten; je nach Ausführung kann sie höher oder meist niedriger liegen.
Was das Material auf dauer Aushält steht in der Datenbestätigung beim Punkt der technisch zulässigen maximalen Achslast.

Rechne: Scooterleergewicht + Akku + Zuladung, teile das ganze durch 2. Wenn der Wert kleiner ist als die technisch zulässige maximale Achslast der "schwächeren" Achse kannst du den Scooter problemlos belasten.

Technische Probleme kannst du da dann noch durch den Motor oder die Bremsen bekommen, die die Masse entweder nicht zuverlässig beschleunigen oder abbremsen können.
 

Buxi

Experte
Registriert
12 Mai 2022
Beiträge
1.259
Punkte Reaktionen
1.728
Ort
DE 785**
eScooter
SXT Light Plus V eKFV
Ich glaube der Fragesteller meinte mit Überladung etwas anderes:
Er möchte sich einen E-Scooter kaufen, der z. B. nur 100 kg max. Zuladung zulässt, er aber wiegt 120 kg.
Das wäre eine dauerhafte Überladung, die keinesfalls sein sollte, daher muss ein anderer Scooter angeschafft werden.
 

der Dirk

Experte
Registriert
30 Jul 2021
Beiträge
1.101
Punkte Reaktionen
1.240
Ort
Hamburg
eScooter
SO4 Pro 2 / G30D II
Er möchte sich einen E-Scooter kaufen, der z. B. nur 100 kg max. Zuladung zulässt, er aber wiegt 120 kg.
Ich fahre meinen Ninebot auch risikobewusst mit Überlast. Hat er bisher zwar verkraftet (errechnete Achslast liegt unter der technisch zulässigen maximalen Achslast), aber ich merke schon, dass er eigentlich für weniger Zuladung gedacht ist.

Einen Scooter zu kaufen, der von vornherein für weniger Zuladung zugelassen wurde als die, mit der er später gefahren werden soll, ist natürlich nicht der richtige Weg.
 

Onshore

Profi
Registriert
22 Apr 2023
Beiträge
623
Punkte Reaktionen
859
eScooter
Elite X, SO4pro Gen2
Das ist genau das Problem, warum bei mir ein SO Tierchen eingezogen ist.
Die "kleinen" 100er / 120er sind mit ordentlich Geraffel im Rucksack bei mir einfach mal überladen.
Ich hatte mir beispielsweise auch den Kalle und den SXT Light Plus V angesehen und unter Last gefahren. Im Ergebnis hat das nicht wirklich Spaß gemacht. Kippelig, kommt nicht recht aus den Puschen und (leichte!) Steigungen sind auch schon eher so semi.
Und das, obwohl der Spaß bei einem Roller für mich aktuell eher nur darin besteht das er alles mit mir auf Reisen schleppen soll, damit ich direkt an Hotels und Co losdüsen kann ohne erst mit Geraffel den ÖPNV zu suchen.
Und die richtige Dickschiffe fallen bei mir auf Grund der nicht ÖPNV / Wohnung im 4. OG Tauglichkeit (Gewicht zum schleppen) aus.
 
S

Sealsurfer

Gast
Moin zusammen,

erstmal vielen Dank für Eure zahlreichen und größtenteils auf meine Fragen bezogenen sehr informativen Beiträge.(y)

Wenn ich mir den Beitrag von Snowman:
https://www.escooter-treff.de/threa...g-kurze-mittlere-reichweite.14931/post-267905
so betrachte und das in Relation zu Euren Antworten setze, dann mach ich mir wirklich erstmal keinen Kopf.

In einem weiteren Beitrag, den ich jetzt nicht mehr raus suche, wird auch erwähnt, dass die Hersteller ihre Produkte in Kinesingen mit regelmäßig höheren Maximalgewichten anbieten, als dass sie dann bei uns in Schland beim Händler stehen. Begründet wird das mit den höheren Kosten für die Zulassung mit z.B. 150 statt 120 oder 100 kg.

Was mich dann entgültig überzeugt, sind die Tatsachen, welche hier einige von Euch so schön formuliert haben, dass die tatsächlichen technischen "Bruchlasten" aller Komponeten einiges über "freigegebenen" Werten liegen. Das war mir eigentlich schon vorher bewußt, da ich als technisch einigermaßen belesener die Begriffe Statik, Bruchlast usw. schon auf dem Schirm habe. Daher hatte ich das in meiner o.a. Fragestellung auch nicht erwähnt.

Mein Focus lag hier abseits von den technischen Dingen eher auf der rechtlichen Seite. Sprich Verhalten der Rennleitung, der Versicherungen, und was bisher noch nicht beleuchtet wurde, das Verhalten der Anbieter im Garantiefall! Aber da kann ich mir nicht vorstellen, dass die beim Rahmenbruch oder was weis ich, ein amtsärztliches Attest über das Fahrergewicht anfordern, bevor sie zahlen.

Ok, dann werde ich mal ganz beruhigt ins Schwimmbad fahren und ein paar Stunden meine Runden drehen. Dann passt vielleicht auch bald ein bisschen mehr Verpflegung in den Rucksack und freue mich über größere Reichweiten, wenn ich künftig mit meinem neuen Scooter durch die Landschaft cruise.

Hmm, ich weis immer noch nicht, welcher es wird. :unsure:

Vielen Dank nochmal an alle! 🦾
 
Oben