Beschimpfungen von Radfahrern und sogar Motorradfahrern

chrispiac

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Ernsthaft, mit Elektrostehrollern muß man sehr aufpassen! Tagsüber sind in Aachen viele Studenten unterwegs - zum Glück, denn es ist schon zu Handgreiflichkeiten gekommen. Jetzt wo im Großteil der Innenstadt Tempo 30 gilt und so SUVs, LKWs und Busse mit ausreichenden Abstand nicht mehr an Elektrostehrollern und Fahhrädern vorbei kommen, geht es an deren Nerven. Das Hauptproblem scheint zu sein, das die Ampelphasen nach einem Jahr immern noch nicht angepasst wurden, so das gewohneitsmäßige Tempo 50 Fahrer (und damit zu schnell) immern noch mit einer grünen Welle belohnt werden. Gerade Abends, wenn es gegen 17 Uhr schon dunkel ist, scheint das Tempolimit nicht mehr zu existieren - der coronabedingte Minderverkehr, lädt ebenfalls zum Rasen ein. Dann werden die Abstandsregeln zur Nebensächlichkeit, gerade von Belgiern, wo es scheinbar Radfahrer nur bei Rundfahrten gibt und sie sonst nicht auf den Straßen unterwegs zu sein scheinen (oder es dort keine Mindestabstandsregeln zu geben scheint).
Bis jetzt ist mir noch nichts passiert und als tatsächlich mal ein Autofahrer mal ausgestiegen ist, nachdem er hupend hinter mir hergefahren ist standen schnell Fahrradfahrer und andere Elektrostehrollerfahrer zur Seite, so das es glimpflich ausgegangen ist.

Leider scheinen die Regeln im benachbarten Ausland wenig bekannt zu sein und es gibt viele Einpendler aus den Niederlanden und Belgien. Bei Fahrradfahrern sind zumindest die Niederländer vorsichtig, dort trägt man als Autofahrer schnell eine Mitschuld und daher sind sie gewohnt vorsichtig unter Fahrradfahrern im Verkehr mitzuschwimmen. Bei Belgiern habe ich manchmal das Gefühl, das die nicht einmal Wissen was eine Geschwindigkeitsbegrenzung überhaupt ist.

Neben Baustellen und falsch parkenden/haltenden Fahrzeugen habe ich noch Ein- und Ausparker vom Straßenrand ausgemacht, die primär wohl Schwierigkeiten mit Elektrostehrollern haben, vor allem wenn sie nicht längs zur Fahrbahn parken und rückwärts in den Straßenverkehr einscheren müssen.
 

DaXXes

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Muss sagen, bei uns geht es mit den E-Scootern ganz gut, was vielleicht auch daran liegt, dass sich hier im Allgäu die Leihscooter noch nicht breit gemacht haben und fast alle E-Roller daher „normale“ private Fahrzeuge sind. Vermutlich sind Städte mit 50 000 bis 80 000 Einwohner für die Verleihfirmen schon zu klein.
Habe somit bisher zum Glück keine negativen Erfahrungen gemacht. Das einzige, was hier kritisch gesehen wird, ist, wenn Schüler mit ihren Skateboards 🛹 durch die Fußgängerzone heizen. Jetzt im Winter ist das aber auch ziemlich selten.
 

nihil

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ExitCross
Bremen ist ja auch fast ne Stadt, und ich fahre täglich längs hindurch.

Auffällig ist die Akzeptanz, bis hin zum euphorischen Grüssen, in den ärmeren Stadtteilen, und das krasse Gegenteil in den "besseren" Vierteln.
Das liegt hier sehr nahe beisammen. Da glimmen einem dann hassvolle Augen aus Autos, von Rädern und auch Gassigängern entgegen.

Sonst sind die Begegnungen eher sportlich:
"Nein, nein nein!" (Ein Radfahrer mit etwa 15km/h vor mir. ..und gab Gas... die lange Steigung war mein Vorteil)
"Der ist doch getuned!" (Ich fahr 20 +/- Toleranz wg. der Steigung, aber konstant, Lächeln und abzischen....)
Seitdem grüssen wir uns.

Ein Motoradfahrer ohne Helm(!) jagt, und stellt mich vorm Supermarkt um zu fachsimpeln.

Eine alte Dame mit Teckel sagt immer "Hui" und grüsst wenn sie mich sieht.
Ein alter Herr mit Mercedes flucht und gestikuliert eben dann.
(der hat nicht mehr die Zeit es zu begreifen)


So bleibt uns nur, uns als normale Verkehrteilnehmer zu etablieren und den demagogischen Wandel abzuwarten, denn der kommt sicher.
Das sage ich als hart auf die 50 Zuschreitender. :cool:
 
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ExitCrosser

Gast
So bleibt uns nur, uns als normale Verkehrteilnehmer zu etablieren und den demagogischen Wandel abzuwarten, denn der kommt sicher.
Das sage ich als hart auf die 50 Zuschreitender. :cool:
Meine Erfahrung ist: benimmt man sich wie ein Vollidiot, wird man auch wie ein Vollidiot behandelt. Ist man rücksichtsvoll und lächelt freundlich, bekommt man meistens auch ein Lächeln zurück. Ich erkenne inzwischen meine Pappenheimer. Unachtsame Fußgänger sehe ich schon von weitem und rechne damit das sie mir vor den Scooter laufen. Also gehe ich vom Gas und bin bremsbereit. Wenn ich verbotenerweise in der Straße, in der ich wohne, auf dem Gehweg fahre, weil das Kopfsteinpflaster so brutal ist, dass es einem den Lenker aus den Händen reisst, fahre ich mit Schrittgeschwindigkeit. Begegnet mir ein Fußgänger, steige ich ab bis er vorbei ist. Natürlich grüße ich auch gerne mal mit dem ausgestreckten Mittelfinger wenn mich mal wieder ein besonders rücksichtsloser Autofahrer abdrängt. Aber das ist die Ausnahme. Wenn man freundlich ist und vorausschauend fährt hat man auch in der Autofahrerstadt Wiesbaden ganz gute Überlebenschancen. 😋
 

chrispiac

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So bleibt uns nur, uns als normale Verkehrteilnehmer zu etablieren und den demagogischen Wandel abzuwarten, denn der kommt sicher.
Das sage ich als hart auf die 50 Zuschreitender. :cool:
Demagogie? ich hoffe, Du meinst den Demografischen Wandel! Wenn wir weiter für die Rente aufkommen sollen, werden wir uns wohl kaum was anderes als Elektrostehroller als Fahrzeug leisten können… ;)
 

Marvom

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Also beschimpft wurde ich bisher noch nicht, aber heute morgen lief mir einfach eine Fußgängerin vor den Roller, weil sie aus dem Nichts die Straße überqueren wollte. Dabei fuhr ich ja schon auf dem gekennzeichneten Radweg.
 
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ExitCrosser

Gast
Also beschimpft wurde ich bisher noch nicht, aber heute morgen lief mir einfach eine Fußgängerin vor den Roller, weil sie aus dem Nichts die Straße überqueren wollte. Dabei fuhr ich ja schon auf dem gekennzeichneten Radweg.
Das passiert mir jeden Tag mehrfach. Man hört eScooter und Fahrradfahrer nicht ankommen. Außerdem müsste man ja den Blick vom Smartphone nehmen wenn man nach rechts und links gucken möchte bevor man den Radweg kreuzt. Das ist für viele Fußgänger keine Option. 😋
 
K

#.kFk

Gast
Heute morgen musste ich an einer roten Ampel halten, Haltestelle daneben ... da kam auch wieder ein dummer Spruch von jemanden geradeso verständlich gemurmelt "Kauf dir ein Fahrrad Hipster"

Ich raff echt nicht was die Leute für Probleme haben, nur dass Menschen einfach eine niedere Lebensform sind ^^

Ein Hoch auf die Großstadt -.- (Dresden)
 

Blitz

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Großstadt in Baden-Württemberg: man fällt schon noch ein bisschen auf, allerdings keine besonderen Reaktionen der anderen Verkehrsteilnehmer.

Für Autofahrer ist man halt (verständlicherweise) wie Fahrräder ein fragiles langsames Ding auf der Straße.
Mich nerven als Autofahrer Fahrradfahrer auf der Straße auch, da gehört einfach ein extra Streifen hin, alles andere ist nervig bis gefährlich.

Das man mit 20 km/h oft nicht angemessen schnell unterwegs ist lässt sich schnell feststellen. Weder kann man mit zügig fahrenden Fahrradfahren mitschwimmen noch langsamer fahrende sicher überholen noch sich aus einer Gefahrensituation "rausbeschleunigen" (ja, daß kann nützlich sein, wie auch im Auto).
 
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volkeru

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Es ist wohl in jeder Stadt anders. Ich fahre Auto, Fahrrad und Roller. Im Sommer sehr viel Fahrrad und seit September auch sehr viel Roller. Die Radfahrer sind eindeutig die Verkehrsteilnehmer bei denen der Prozentsatz derjenigen, die sich an keinerlei Verkehrsregeln halten, am höchsten ist. Und sie sind nach meinem Dafürhalten auch die Gruppe, die am rücksichtslosesten und aggressivsten anderen Gruppen von Verkehrsteilnehmern gegenüber agiert.

Besonders im Sommer, als ich viel Rad gefahren bin, ist es mir extrem aufgefallen, wie viele Radfahrer völlig grundlos rumgepöbelt haben. Obwohl ich nun wirklich zu denen gehöre, die sich sehr genau an die Verkehrsregeln halten. Ich habe als Freizeitfahrer ja auch alle Zeit der Welt. Durch Corona ist das Aggressionspotenzial aber definitiv nochmal gewaltig gestiegen.

Rollerfahrer anzupöbeln ist natürlich sehr einfach, denn als Rollerfahrer kann man sich ja kaum fortbewegen, wenn man sich an alle Verkehrsregeln halten will. Wenn man z.B. konsequent alle Fußwege meidet, die für Radfahrer, aber nicht für Rollerfahrer freigegeben sind, muss man praktisch überall auf der Straße fahren. Das birgt natürlich ein riesiges Konfliktpotenzial. Ebenso die Tatsache, dass man die nicht als Radweg ausgezeichneten, aber als solche erkennbaren Wege, als Rollerfahrer zwangsweise benutzen muss, während die Benutzung den Radfahrern freigestellt ist. Diese Wege sind teilweise seit 60 Jahren nie instandgesetzt worden und vollkommen unbenutzbar. Da müsste man den Roller dann teilweise kilometerweit schieben, um sich nicht selbst zu gefährden. Aber wer macht das schon? Kein Wunder also, wenn man als Rollerfahrer viel angepöbelt wird, weil es einem ja auch unmöglich gemacht wird, sich an alle Verkehrsregeln zu halten. Da man das nicht kann, muss man mit dem Roller einfach besonders umsichtig und defensiv fahren und sich ein dickes Fell zulegen. Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.

@chrispiac: Kleine Anekdote aus Brüssel aus dem Jahre 1987: Ich stand dort mit dem Auto vor einer roten Fußgängerampel und hinter mir fängt plötzlich ein Auto an, laut und fortwährend zu hupen und will mir damit signalisieren, dass ich doch über die rote Ampel fahren solle, weil ja schließlich kein Fußgänger rüber ginge. Als ich dies nicht tat, fuhr er neben mir auf den Fußweg und dann rechts auf dem Fußweg an der roten Ampel vorbei. Das würde sich in Deutschland wohl nichtmal der hartgesottenste Verkehrsrowdy erlauben. Ähnliche Geschichten habe ich in Belgien oft erlebt.
 
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g_lobi

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Wenn man z.B. konsequent alle Fußwege meidet, die für Radfahrer, aber nicht für Rollerfahrer freigegeben sind, muss man praktisch überall auf der Straße fahren.

Hier kenne ich mit Ausnahme der Fußgängerzone, die abends für Fahrräder freigegeben ist, nur vereinzelte Fußwege, an denen nicht die Schilder für gemeinsame/getrennte Rad- und Fußwege stehen (240, 241). In einem Fall handelt es sich vermutlich um einen Fehler, da führt ein touristisch ausgeschilderter Radweg "falsch" herum durch eine Einbahnstraße. Der Gehweg ist mit dem Schild 240 (gemeinsamer Rad- und Fußweg) gekennzeichnet, lediglich auf einem Teilstück gibt es das Schild 239/1022-10 (Fußweg/Radverkehr frei) und man müsste für unter 100 m auf die Straße ausweichen.

"Nach Corona" werde ich mal ein paar Anregungen Richtung Ordnungsamt schicken, im Moment gibt es da andere Baustellen...
 

Hoja

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Man hat des öfteren den Eindruck, als ob die Benutzer des "hochheiligen" Fahrrades sich für bessere Menschen halten, und dementsprechend dann verhalten, den sie denken ja, sin sind ja die "guten", die schön die Grünen wählen und das Klima schützen.

Musste ich als Auto- und Vespafahrer leider oft schon erleben. So einige Statements von ADFC-Leuten gaben mir dann den Rest.
Fahrrad fahre ich persönlich aus Freude an der Bewegung an der frischen Luft. Und das tue ich auch sehr gerne.

Jedoch funktioniert so nicht ein Projekt, was auf ein Miteinander extrem angewiesen ist und sich Straßenverkehr nennt.

Dher ist die Konsequenz von g_lobi, an die Ordnungsämter heranzutreten, die sinnvollste Option, und ich hoffe, dass es von Erfolg gekrönt ist.

Electric Empire unterstützen ist ebenfalls eine sehr gute Lösung.
 

volkeru

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Hier kenne ich mit Ausnahme der Fußgängerzone, die abends für Fahrräder freigegeben ist, nur vereinzelte Fußwege, an denen nicht die Schilder für gemeinsame/getrennte Rad- und Fußwege stehen (240, 241).
Das ist wohl von Stadt zu Stadt sehr unterschiedlich. Hier in Hannover gibt es so gut wie gar keine gemeinsamen/getrennten Rad und Fußwege. Ich würde sagen, rund 30% sind Fußwege, die für Radfahrer freigegeben sind, 50% sind gar nicht beschildert und in einem erbärmlichen Zustand oder viel zu schmal und etwa 20% sind gemeinsame/getrennte Rad- und Fußwege. So wird es einem nahezu unmöglich gemacht, sich an die Verkehrsregeln zu halten. Wohlgemerkt: Das alles, obwohl wir seit zwei Jahren einen grünen Bürgermeister haben! Du kannst echt froh sein, wenn es bei euch so komfortabel aussieht!

@Hoja: Ganz genau so nehme ich das auch wahr! Deinen Ausführungen bleibt nichts hinzuzufügen.
 
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