Einbau Wellendichtringe in die Legend-Vorderrad-Felge

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Lupo76

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Die Wellendichtringe im Eingangspost wurden verkehrt herum eingesetzt.
Wichtig ist immer, den WeDi mit Fett oder Öl und einer passenden Hülse sanft einzuklopfen.

Wenn die originalen WeDis mal getauscht werden müssen, sollte der Ersatz eine Doppellippe haben. Hält länger und erspart Ärger. Wenn er offen ist, am besten auch etwas Fett ins Lager schmieren.

Rat vom Zweiradmechaniker :)
 

Astroman

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Die Wellendichtringe im Eingangspost wurden verkehrt herum eingesetzt.
Wichtig ist immer, den WeDi mit Fett oder Öl und einer passenden Hülse sanft einzuklopfen.

Wenn die originalen WeDis mal getauscht werden müssen, sollte der Ersatz eine Doppellippe haben. Hält länger und erspart Ärger. Wenn er offen ist, am besten auch etwas Fett ins Lager schmieren.

Rat vom Zweiradmechaniker :)
Hallo Lupo76,
der Einbau der WeDi’s so wie er ist wurde weiter oben schon mal begründet. Hier nochmal die Antwort:

Zitat: „Der Ring wird jeweils so montiert, daß die Lippe gegen das Medium gerichtet ist, das da bleiben soll, wo es ist.
Hier soll das Wasser draußen bleiben, ich befürchte kein austretendes Fett. Daher diese Einbaurichtung.
Das ist ein Dichtring für Nadellager. Die haben keine Feder.“

Das mit den originalen WeDis hört sich lustig an. Der Roller hat original keine WeDis! Wasser und Dreck stehen ständig am Lger an. Habe mir den Platz für die Wedis nachträglich von einer Dreherei ausdrehen lassen. Hinter dem Wedi zum Lager hin wurde der vorher freie Platz komplett mit Fett ausgefüllt.

Trotzdem danke ich dir für deine Hinweise.
 

Lupo76

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Ein WeDi dichtet am besten ab, wenn er so eingebaut wurde, wie er eingebaut gehört.

Und das der Roller original keine WeDis hat, ist mi klar. Mein Tipp bezog sich auch auf den ganz allgemeinen Sachverhalt mit sämtlichen Dichtringen.
Schrieb ich glaube ich auch.

So, nun zum Thema Einbaurichtung.

Warum diese verkehrt herum ist:
Ein WeDi dient wie der Name schon sagt, dazu, ein sich drehendes Bauteil gegen ein feststehendes Bauteil abzudichten. In diesem Fall ist es quasi umgekehrt. Aus WeDi-Sicht ist die Felge das feststehende Bauteil und die Achse das sich drehende. Bauartbedingt reibt ein WeDi immer an einer Stelle und zwar an seiner Dichtlippe.
Die Dichtlippe sollte bzw. muss geschmiert werden. Ansonsten wird das Material schnell warm und reibt sich ab, was in einer undichten Lippe resultiert. Ist aber auch irgendwie logisch.
Daher sollte die Lippe auch Richtung "Fettseite" zeigen, also zum Lager.
Daher muss der WeDi auch bei Verwendung von gedichteten Lagern auch mit einem schmierenden Medium eingebaut werden und von Zeit zu Zeit nachgeschmiert werden.

Klar, selbst mit undichtem WeDi ist es in diesem Falle besser als ganz ohne.

Dennoch gibt es nur eine Art und Weise, wie die Montage richtig ist, auch wenn man es anders machen kann.
 

Astroman

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Hallo Lupo76,
es freut mich, hier im Forum so fachkompetente Leute zu treffen. Selber bin ich eher in der IT und Elektronik zuhause. Insofern wäre es besser, du würdest mit dem richtigen Experten über das Ausrichtungsproblem der WeDis diskutieren.

Nach diesem Vorschlag und dieser Anleitung hier im Forum baute ich in meine Legend-Vorderradfelge WeDis ein:
Beitrag im Thema 'Vorderradachse für Legend gesucht'
https://www.escooter-treff.de/threads/vorderradachse-für-legend-gesucht.7242/post-125673

Das mit den Wellendichtringen würde ich gerne so machen, wie es für diesen konkreten Anwendungsfall am Besten ist. Schon aus Eigeninteresse werde ich den Zustand der WeDis genau im Auge behalten. Sicher werde ich die Ringe auch mal herausholen und schauen was nach vielen hundert Kilometern dahinter los ist, und hier berichten. Im Moment tut sich an den Vorderradachsen noch garnichts, der Testzeitraum ist einfach noch zu kurz.

Da hinter den Wedis der gesamte freie Spalt bis zum Lager gut mit Fett ausgefüllt ist, sollte man einen undicht gewordenen WeDi am Fettaustritt an der Achse bemerken. Spätestens dann werde ich den einen EURO in die Hand nehmen, und den Ring austauschen und evt. anders herum einbauen, um dann zu sehen ob er länger hält.

Danke für dein Arrangement in dieser Fachfrage.

Viele Grüße
Astroman
 

shorts60

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Mein Gott, was habe ich da nur angerichtet.🙈

Ja, auch für mich war der Anblick der Wellendichtringe nach der Montage durchaus ungewohnt. Ich habe mir allerdings gesagt, daß wenn nach der Aussage meines früheren Konstruktionslehre-Professors diese Montagerichtung hier besser wäre: was soll's, mache ich es halt so. Die bestehende Situation wird ja in jedem Fall erheblich verbessert, ein Risiko schafft man also weder so, noch so.

Die Drehzahl an dieser Stelle ist sehr niedrig, ca. 450 1/min. Zwischen dem abgedichteten Kugellager und dem Dichtring liegt eine Fettfüllung. Es besteht eine reale Chance, daß die Einbaurichtung unter den gegebenen Bedingungen letztlich gar keinen spürbaren Unterschied ausmacht. Die Möglichkeit, die zusätzliche Abdichtung ob ihrer Position fast ohne Aufwand bei Bedarf mal säubern zu können, macht vermutlich mehr aus.

Und wie @Astroman schon schrieb, den Dichtring bei Bedarf zu tauschen ist weder zeit-, noch kostenintensiv. Die Kugellager in der Felge werden gesichert ein viel längeres Leben haben.
 

Lupo76

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Ich frage mich tatsächlich, was sich sämtliche Ingenieure in der Automotive-Sparte dabei gedacht haben, die WeDis so herum zu montieren, wie sie eben montiert sind. Dabei ist doch eine umgekehrte Einbaurichtung viiiieeeel besser.
Warum machen das alle seit über 80 Jahren falsch?

Ironie off...
 

shorts60

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Ich frage mich tatsächlich, was sich sämtliche Ingenieure in der Automotive-Sparte dabei gedacht haben, die WeDis so herum zu montieren, wie sie eben montiert sind.
Es hängt halt davon ab, was man will.
Der Nachfolgende Scan ist aus dem Buch "Maschinenelemente, Band 1" von G. Niemann, ein absolutes Standardwerk im Maschinenbau.
Ich will Wasser draußen halten, eventueller leichter Fettaustritt von der Rückseite her ist mir egal.
Somit steht die von mir gewählte Einbaurichtung durchaus im Einklang mit den Vorgaben.

wedi.jpg
 

Lupo76

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@shorts60

Also im von dir grün markierten Text steht doch eindeutig, dass die Dichtlippe dem abzudichtenden Medium zugekehrt sein muss. In unserem Falle ist das abzudichtende Medium das Lager. Unmißverständlich.

Was Du hier hineininterpretierst, ist das Medium, gegen das abgedichtet werden muss, also Wasser und Schmutz.

Du verwechselst da glaube ich was.

Fakt ist einfach, dass der WeDi falsch herum eingebaut ist. Egal wie man es dreht und wendet, es ist falsch.
 

Astroman

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Für die Einbaurichtung der Wellendichtringe gibt es eine einfache Eselsbrücke:

Die "glatte" Seite zeigt immer zur "trockeneren" Seite hin!

Mit "glatter Seite" ist die Seite des WeDi gemeint, auf der auch die Beschriftung ist.

Die Achse der Vorderradfelge meines Legend wird durch 2 SKF-Rillenkugellager gehalten.
S2 (NKE)
2RSH (SKF)
Verbesserte 2RS-Kunststoff-Dichtung, auf beiden Seiten des Lagers.
Dichtungsart: Zweilippen-Dichtung. Daher verbesserte Dichtwirkung gegenüber 2RS1, 2RSR, 2RS.
Die Dichtlippen berühren den Lager-Innenring
Diese Kugellager besitzen eine zweilippige Dichtung, deren Dichtlippen dem abzudichtenden Medium, dem eingebrachten Lagerfett im Kugellager, zugewand sind. Die glatte Seite zeigt nach außen zur „trockneren„ Seite hin! Damit ist für den Scooterproduzenten das Dichtproblem gelöst. Fertig.

Leider ist die trocknere Seite alles andere als rocken. Dort steht von außen das Wasser an, mal heftiger beim Rollerwaschen mit Gartenschlauch, umd mal nicht so doll bei Regen und dem Durchqueren von Pfützen.

In selchen Fällen werden auch im Maschienenbau 2 WeDis eingesetzt, und zwar Rücken (glatte Seite) an Rücken!

Das Medium welches ich abdichten will ist das Wasser von draußen. Da das Material beider Dichtungen, die des SKF-Lagers und der WeDi, an ihren glatten Seiten nicht fettempfindlich sind, das Gegenteil ist der Fall, nutze ich diese Eigenschaft aus. Der Zwischenraum zwischen den Dichtungen, die Rücken an Rücken liegen, muss ja nicht leer bleiben. Dem SKF-Lagern würde das wohl nicht viel ausmachen, denn es ist ja von den Rollerkonstrukteuren (Ingenieuren) so vorgesehen. Aber ich füllte diesen Zwischenraum mit Fett. Das bietet einen zusätzlichen Schutz und schmiert durch minimalen Austritt durch den Wedi dessen Laufflächen. Das Wasser ist ja nicht immer da.

Diese Montageart zwei unterschiedliche Medien gegeneinander abzudichten ist anerkannte Regel der Technik.

So sehe ich das jedenfalls.
 
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Man kann es sich auch einfacher vorstellen, also den Weg des Wassers in Richtung Lager nachvollziehen.
Stehen die "Lippen" nach außen, werden sie von allem von außen kommenden (Wasser, Schmutz) breitgedrückt. Die Dichtung drückt sich dadurch selbst dicht - je mehr Druck, desdo dichter.
 
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Astroman

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Ja, über die Funktion und Wirkung der Dichtlippen sind wir uns einig.

Den umgekehrten Effekt nutze ich zum Schmieren aus. Da von der glatten Seite des Wedis die Dichtwirkung nicht so groß ist wie umgekehrt, wird immer etwas Fett in die Gleitflächen des Wedis zum Schmieren kommen. Bin jetzt schon 400km über Stock und Stein gefahren und die Wellendichtringe sitzen 1a!
 
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