chrispiac
Meister
Nicht alles was Hinkt ist ein Vergleich, aber das mit den Scheibenbremsen hat andere Gründe.Genau - reine Physik.
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Wenn man sich beispielsweise leistungsstarke Motorräder mal genauer anschaut: vorne rießige Doppel-Scheibenbremsen, hinten nur eine kleinere Scheibenbremse.
Das Problem bei leistungsstarken Motorrädern ist, das „irgendwie“ vom Motor (meißt als Mittelmotor unter der Sitzbank ausgelegt) die Kraft auf das Hinterrad übertragen werden muß und daher auf einer Seite einfach kein Platz ist noch eine weitere Scheibenbremse zu montieren, weil da Riemen, Kette, Kardan oder ähnliches für den Vortrieb/die Kraftübertragung vom Motor sorgen muß. Daher ist die Regel hinten nur eine einseitige Scheibenbremse zu montieren, die ist normalerweise aber stärker ausgelegt, also größerer Scheibendurchmesser, mehrere Druckkolben als Vorne auf die Scheibe usw. Ähnliches kann man bei Fahrädern/Pedelecs mit Scheibenbremen beobachten, eine Scheibe ist auf der Achse gegenüber dem hinteren Ritzel(-en, bei einer Mehrgangschaltung) am Hinterrad montiert.
Vorne ist es wichtiger eine beidseitige, gleichmäßige Verzögerung zu erreichen, weil, falls Du durch unsymetrische Bremsen vorne einen seitlichen Lenk-Impiuls bekommst und Du nicht darauf vorbereitet bist, landest Du bei hohen Geschwindigkeiten auf der Nase/in der Pampa. Ja beim Motorrad gilt eine Bremsverteilung etwa 70:30, weil das Hinterrad beim Bremsen entlastet wird und ohne Soziun/Sozia es leicht zum Blockieren des Hinterrades kommt. Daher ist ja seit EURO4 für Leichtkrafträder eine Kombibremse Pflicht, die bei der Hinterradbremse das Vorderrad mit bremst (wenn auch nicht so stark wie der Vorderradbremse) und für noch stärkere Motorräder ist inzwischen ABS verpflichtend.
Von der Physik her könnte das in etwa hinkommen, nur ist vorne ja das Lenkrohr und der eingebaute Motor wiegt ja auch mehr als ein einfaches Rad, insofern müßte bei einem ungefederten Elektrostehroller vor dem losfahren eigentich Vorne mehr Gewicht liegen, bei einem Vorderradantrieb. Man müßte wirklich mal messen, wie sehr sich das Gewicht vom Fahrer auf die Gewichtsverteilung auf Vorder- und Rückrad auswirkt. Obwohl… man muß die meisten Scooter ja anschieben (daher ja Kickscooter) und da bleibt ja üblicherweise der hintere Fuß auf dem Brett und der Vordere anfangs auf der Straße… also im Augenblick rattert mein Hirn, wie man die Gewichtsverteilung beim Anfahren und Bremsen mal messen könnte um dazu eine gesicherte Meinung zu bilden. Schließlich hält man sich beim Anfahren auch noch am Lenker fest, was eine weitere Variable bei der Lastverteilung bringt und man beugt sich ja instiktiv nach vorne um der Beschleunigung entgegenzuwirken.
Im Augenblick hält sich bei mir die Einschätzung, das es nur marginal einen Einfluß haben kann, ob Vorder- oder Hinterradantrieb. Wichtiger wäre, mit geeigneten Reifenmaterial Traktion auf den Untergrund zu bringen, damit beim Beschleunigen und Bremsen die Räder nicht durchdrehen/blockieren können. Da dürfte noch viel Optimierungspotenzial bei den Reifenmaterial herschen.