Streetnoobster
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Liebe Leute,
nachdem es hier ja relativ wenig Erfahrungen zum Streetbooster One gibt, möchte ich einen weiteren Bericht aus Sicht eines Neueinsteigers schreiben. Ich habe den Scooter im März 2021 bei den Leuten von escooterhop in Isernhagen gekauft (direkt aus dem Lager statt im Ladengeschäft, danke, Lockdown!).
Mein Anforderungsprofil sah wie folgt aus:
Für mich die besten Argumente, einen der beiden Roller zu kaufen.
Der ePF-1 hat dem Streetbooster eine Hinterradfederung und den größeren Akku voraus, er ist auch etwa 200 EUR billiger. Ich hätte ihm darum den Vorzug gegeben, würde es nicht auch ein paar Nachteile geben.
Zunächst mal scheint die Verarbeitung der Rahmen und Schweißnähte dort sehr unterschiedlich zu sein. Während Technik-Tests sie lobt, findet man in mehreren Videos Kritik dazu. Im Video von "ErklärOTTO" sieht man eine Schweißnaht, die mehrere Zentimeter unterbrochen und mit Silikon zugeschmiert wurde. Vermutlich tut das der Haltbarkeit an der gezeigten Stelle keinen Abbruch, aber es wirkt sehr nachlässig. Der ePF-1 hat relativ wenig Bodenfreiheit (6,5cm) und durch die Federung wird es bei Unebenheiten nochmals weniger. Im genannten Video (mit einem zugegeben sehr schweren Fahrer) führte das zum Aufsetzen. Und schließlich gibt es einige Berichte, die sich über die Geschwindigkeit an Steigungen beschweren. Obwohl beide Roller 350 Watt Nennleistung und einen Controller von Hobbywings besitzen, hat der ePF-1 500W Spitzenleistung, der Streetbooster One aber 650W.
Also wurde es schließlich ein Streetbooster One, den es in vier Farben gibt. In grün, schwarz und weiß, ein zweifarbiges Modell ist in blau-weiß lackiert. Ich schreibe das gleich am Anfang, weil etwa zwei Drittel der Tester davon schwärmen, wie cool doch ein grüner Scooter wäre. Deshalb habe ich den weißen genommen, so verirren sich keine Flixbuskunden auf mein Trittbrett
Der Scooter kostet Listenpreis 775 Euro, es gibt aber sehr viele Rabattcodes im Netz und der Preis ist nicht in Granit gemeißelt. Man bekommt im Paket zusätzlich noch ein Kettenschloss und eine Handyhalterung mitgeliefert, eine nette Dreingabe! Mein Scooter war in Isernhagen am Lager, etwa zwei Stunden nach meinem Kaufentschluss und kurzer telefonischer Verhandlung hatte ich den Roller zuhause, darin enthalten war schon die Zeit, bei der HUK noch ein Versicherungskennzeichen zu holen (aktuelle Prämie 17 Euro Haftpflicht und 16 Euro Teilkasko mit 150,- SB).
Betrachtet man den eScooter im Stand, fallen einige sehr schöne Details auf. Die achteckige Lenksäule, ein wirklich stabiler Klappmechanismus oder ergonomische Griffe und Hebel zum Beispiel.
Aber auch der nahtlos gefertigte Aluminiumkorpus, der das Trittbrett bildet (hier ist der ePF-1 verschweißt) und als Schwinge ausläuft. All das wirkt unerhört hochwertig. Das hintere Schutz"blech" ist aus Kunststoff, aber so stabil, dass ein Erwachsener darauf stehen kann.
Nichts wirkt zerbrechlich oder nachträglich angebracht -wer die billigen Lampen der Supermarktware kennt, weiß, was ich meine. Die Kabelführung erfolgt innenliegend und die Stellen, an denen sie in den Rahmen geführt werden, sehen sehr hochwertig aus.
Mit seinen 350 bis 650 Watt hat der Roller einerseits einen guten Antritt, startet aber butterweich. Bedenkt man, dass die Fahrzeuge oft von Unerfahrenen gekauft werden und ab 14 Jahren gefahren werden dürfen, ist das nicht ganz unwichtig. Er erreicht sofort und wirklich immer seine 22 km/h, dem oberen Ende gesetzlicher Toleranz. Nicht wenige Scooter, auch teure, patzen hier und man glaubt nicht, was 3 km/h für einen gefühlten Unterschied machen! Noch viel beeindruckender ist aber das Verhalten an Steigungen. Auf meiner steilen Unterführung wäre ich schon zufrieden gewesen, nicht schieben zu müssen. Tatsächlich erreiche ich je nach Richtung dort 16-19 km/h und bin damit bergauf so schnell wie andere Scooter in der Ebene. So mancher eScooter schafft auch dort nicht mehr als 17 (ALDI Maginon) oder 19 km/h (Ninebot G30). Das finde ich grandios und wäre allein ein Grund, diesen Scooter zu kaufen.
Soll es dagegen langsam gehen, steht vorn eine sehr starke, aber gut dosierbare Motorbremse mit Rekuperation zur Verfügung. Es ist wohl der Hobbywings-Elektronik zu verdanken, liest man, dass diese Dosierbarkeit gegeben ist. Im Billigsegment kann man wohl schon mal an Scooter gelangen, die als Option nur die Vollbremsung anbieten (und trotzdem auf unergründliche Weise eine Zulassung bekommen haben...Leute, Leute...!). Hinten ist eine mechanische Scheibenbremse verbaut, die mittlere Wirkung zeigt. Auch hier der Vergleich zu Billigmodellen, bei denen man ernsthaft das Schutzblech auf den Reifen herunter treten soll...gruselig! Der Bremshebel und seine Halterung sind aus Aluminium ...einfach mal schauen, was der Scooter eurer Wahl an dieser Stelle verbaut hat, hier gibt es meist nur Plastik.
Trotz Luftbereifung merkt man allerdings jedes Kaugummi auf der Straße und Pflastersteine lassen die Welt vor Augen verschwimmen. Ich glaube, da reduziere ich mal den Luftdruck, das ist schon unangenehm. Die Gabel umfasst das Vorderrad "hauteng", ein regelmäßiges Geräusch beim Fahren entpuppte sich als nicht ganz festgedrehte Ventilkappe, die bei jeder Umdrehung das Schutz"blech" (auch hier aus Kunststoff) streifte.
Bestätigen kann ich die Reichweite von 25-30 km (ich wiege "netto" 75 Kilo). Man fährt den Akku ja normalerweise nicht ganz leer. Der Scooter passt übrigens problemlos in den Kofferraum meines VW Eos, solange ich das Cabriodach nicht öffne.
Die Handy-App für Android oder iOS bietet neben ein paar Daten zum aktuellen Fahrzustand, aber auch der Gesamtlaufleistung, auch die Möglichkeit, eine Wegfahrsperre zu aktivieren. Sie verhindert nicht nur das Einschalten, sondern blockiert auch das Vorderrad und piepst zaghaft, wenn man es trotzdem mit Wegschieben versucht. Aber natürlich kann man den Scooter noch immer wegtragen -anschließen macht also Sinn.
Schließlich hatte ich noch die Gelegenheit, den Support auszuprobieren, und gebe auch hier virtuelle fünf Sterne. Meine Frage nach der Bodenfreiheit wurde innerhalb weniger Stunden beantwortet (80 mm sind es übrigens, da setzt nichts auf). Eine bestellte Tasche, die es für rund 23 Euro als Zubehör gibt, wurde mir noch am Tag der Bestellung zugeschickt. Hier funktioniert also alles, man muss nicht über Aliexpress bestellen und bekommt Originalteile für wenig Geld (z.B. Bremsbeläge für 4,99 Euro). Das Porto ist mit 2,90 sehr günstig.
Mein Fazit:
Ich bin höchst zufrieden mit meinem Kauf und würde es wieder genauso machen. Zwar ist der Kleine kein Reichweitenkönig, aber für meine Einsätze (Einkauf, Arbeitsweg) ist es völlig ausreichend. Andere, die weiter kommen, sind mir viel zu riesig und mich reizt eben gerade das, was ein Kleinstfahrzeug ausmacht: dass mir gefühlt zwei Räder aus den Schuhen wachsen und ich meine Mobilität so auf die Spitze treiben kann, den Scooter wirklich überall mit hin nehmen zu können, ob in die Wohnung oder das Gebäude meines Arbeitgebers.
Wenn ich mir Dinge wünschen dürfte:
nachdem es hier ja relativ wenig Erfahrungen zum Streetbooster One gibt, möchte ich einen weiteren Bericht aus Sicht eines Neueinsteigers schreiben. Ich habe den Scooter im März 2021 bei den Leuten von escooterhop in Isernhagen gekauft (direkt aus dem Lager statt im Ladengeschäft, danke, Lockdown!).
Mein Anforderungsprofil sah wie folgt aus:
- Klein und handlich, tragbar und kofferraumtauglich, soll täglich mit in meine Soutterainwohnung mitgenommen werden
- So schnell wie legal möglich
- ...auch am Berg (mein Arbeitsweg hat eine sehr steile Unterführung, die ich passieren muss)
- Anständige Verarbeitung, gute Ersatzteilversorgung aus Deutschland (Herr Liang Mi aus Xiaoping mag ein netter Kerl sein, aber ich spreche kein Mandarin)
Für mich die besten Argumente, einen der beiden Roller zu kaufen.
Der ePF-1 hat dem Streetbooster eine Hinterradfederung und den größeren Akku voraus, er ist auch etwa 200 EUR billiger. Ich hätte ihm darum den Vorzug gegeben, würde es nicht auch ein paar Nachteile geben.
Zunächst mal scheint die Verarbeitung der Rahmen und Schweißnähte dort sehr unterschiedlich zu sein. Während Technik-Tests sie lobt, findet man in mehreren Videos Kritik dazu. Im Video von "ErklärOTTO" sieht man eine Schweißnaht, die mehrere Zentimeter unterbrochen und mit Silikon zugeschmiert wurde. Vermutlich tut das der Haltbarkeit an der gezeigten Stelle keinen Abbruch, aber es wirkt sehr nachlässig. Der ePF-1 hat relativ wenig Bodenfreiheit (6,5cm) und durch die Federung wird es bei Unebenheiten nochmals weniger. Im genannten Video (mit einem zugegeben sehr schweren Fahrer) führte das zum Aufsetzen. Und schließlich gibt es einige Berichte, die sich über die Geschwindigkeit an Steigungen beschweren. Obwohl beide Roller 350 Watt Nennleistung und einen Controller von Hobbywings besitzen, hat der ePF-1 500W Spitzenleistung, der Streetbooster One aber 650W.
Also wurde es schließlich ein Streetbooster One, den es in vier Farben gibt. In grün, schwarz und weiß, ein zweifarbiges Modell ist in blau-weiß lackiert. Ich schreibe das gleich am Anfang, weil etwa zwei Drittel der Tester davon schwärmen, wie cool doch ein grüner Scooter wäre. Deshalb habe ich den weißen genommen, so verirren sich keine Flixbuskunden auf mein Trittbrett
Der Scooter kostet Listenpreis 775 Euro, es gibt aber sehr viele Rabattcodes im Netz und der Preis ist nicht in Granit gemeißelt. Man bekommt im Paket zusätzlich noch ein Kettenschloss und eine Handyhalterung mitgeliefert, eine nette Dreingabe! Mein Scooter war in Isernhagen am Lager, etwa zwei Stunden nach meinem Kaufentschluss und kurzer telefonischer Verhandlung hatte ich den Roller zuhause, darin enthalten war schon die Zeit, bei der HUK noch ein Versicherungskennzeichen zu holen (aktuelle Prämie 17 Euro Haftpflicht und 16 Euro Teilkasko mit 150,- SB).
Betrachtet man den eScooter im Stand, fallen einige sehr schöne Details auf. Die achteckige Lenksäule, ein wirklich stabiler Klappmechanismus oder ergonomische Griffe und Hebel zum Beispiel.
Aber auch der nahtlos gefertigte Aluminiumkorpus, der das Trittbrett bildet (hier ist der ePF-1 verschweißt) und als Schwinge ausläuft. All das wirkt unerhört hochwertig. Das hintere Schutz"blech" ist aus Kunststoff, aber so stabil, dass ein Erwachsener darauf stehen kann.
Nichts wirkt zerbrechlich oder nachträglich angebracht -wer die billigen Lampen der Supermarktware kennt, weiß, was ich meine. Die Kabelführung erfolgt innenliegend und die Stellen, an denen sie in den Rahmen geführt werden, sehen sehr hochwertig aus.
Mit seinen 350 bis 650 Watt hat der Roller einerseits einen guten Antritt, startet aber butterweich. Bedenkt man, dass die Fahrzeuge oft von Unerfahrenen gekauft werden und ab 14 Jahren gefahren werden dürfen, ist das nicht ganz unwichtig. Er erreicht sofort und wirklich immer seine 22 km/h, dem oberen Ende gesetzlicher Toleranz. Nicht wenige Scooter, auch teure, patzen hier und man glaubt nicht, was 3 km/h für einen gefühlten Unterschied machen! Noch viel beeindruckender ist aber das Verhalten an Steigungen. Auf meiner steilen Unterführung wäre ich schon zufrieden gewesen, nicht schieben zu müssen. Tatsächlich erreiche ich je nach Richtung dort 16-19 km/h und bin damit bergauf so schnell wie andere Scooter in der Ebene. So mancher eScooter schafft auch dort nicht mehr als 17 (ALDI Maginon) oder 19 km/h (Ninebot G30). Das finde ich grandios und wäre allein ein Grund, diesen Scooter zu kaufen.
Soll es dagegen langsam gehen, steht vorn eine sehr starke, aber gut dosierbare Motorbremse mit Rekuperation zur Verfügung. Es ist wohl der Hobbywings-Elektronik zu verdanken, liest man, dass diese Dosierbarkeit gegeben ist. Im Billigsegment kann man wohl schon mal an Scooter gelangen, die als Option nur die Vollbremsung anbieten (und trotzdem auf unergründliche Weise eine Zulassung bekommen haben...Leute, Leute...!). Hinten ist eine mechanische Scheibenbremse verbaut, die mittlere Wirkung zeigt. Auch hier der Vergleich zu Billigmodellen, bei denen man ernsthaft das Schutzblech auf den Reifen herunter treten soll...gruselig! Der Bremshebel und seine Halterung sind aus Aluminium ...einfach mal schauen, was der Scooter eurer Wahl an dieser Stelle verbaut hat, hier gibt es meist nur Plastik.
Trotz Luftbereifung merkt man allerdings jedes Kaugummi auf der Straße und Pflastersteine lassen die Welt vor Augen verschwimmen. Ich glaube, da reduziere ich mal den Luftdruck, das ist schon unangenehm. Die Gabel umfasst das Vorderrad "hauteng", ein regelmäßiges Geräusch beim Fahren entpuppte sich als nicht ganz festgedrehte Ventilkappe, die bei jeder Umdrehung das Schutz"blech" (auch hier aus Kunststoff) streifte.
Bestätigen kann ich die Reichweite von 25-30 km (ich wiege "netto" 75 Kilo). Man fährt den Akku ja normalerweise nicht ganz leer. Der Scooter passt übrigens problemlos in den Kofferraum meines VW Eos, solange ich das Cabriodach nicht öffne.
Die Handy-App für Android oder iOS bietet neben ein paar Daten zum aktuellen Fahrzustand, aber auch der Gesamtlaufleistung, auch die Möglichkeit, eine Wegfahrsperre zu aktivieren. Sie verhindert nicht nur das Einschalten, sondern blockiert auch das Vorderrad und piepst zaghaft, wenn man es trotzdem mit Wegschieben versucht. Aber natürlich kann man den Scooter noch immer wegtragen -anschließen macht also Sinn.
Schließlich hatte ich noch die Gelegenheit, den Support auszuprobieren, und gebe auch hier virtuelle fünf Sterne. Meine Frage nach der Bodenfreiheit wurde innerhalb weniger Stunden beantwortet (80 mm sind es übrigens, da setzt nichts auf). Eine bestellte Tasche, die es für rund 23 Euro als Zubehör gibt, wurde mir noch am Tag der Bestellung zugeschickt. Hier funktioniert also alles, man muss nicht über Aliexpress bestellen und bekommt Originalteile für wenig Geld (z.B. Bremsbeläge für 4,99 Euro). Das Porto ist mit 2,90 sehr günstig.
Mein Fazit:
Ich bin höchst zufrieden mit meinem Kauf und würde es wieder genauso machen. Zwar ist der Kleine kein Reichweitenkönig, aber für meine Einsätze (Einkauf, Arbeitsweg) ist es völlig ausreichend. Andere, die weiter kommen, sind mir viel zu riesig und mich reizt eben gerade das, was ein Kleinstfahrzeug ausmacht: dass mir gefühlt zwei Räder aus den Schuhen wachsen und ich meine Mobilität so auf die Spitze treiben kann, den Scooter wirklich überall mit hin nehmen zu können, ob in die Wohnung oder das Gebäude meines Arbeitgebers.
Wenn ich mir Dinge wünschen dürfte:
- Legale 25 km/h für ein besseres Mitschwimmen
- 40 km Reichweite
- Eine Uhr im Display
- Winglight-Blinker.
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