Sooo, dürfte der erste Bericht bezüglich des ESA 5000 sein und für mich als Escooterneuling ebenfalls
. Seit zwei Wochen bin ich im Besitz eines G30D und hatte vorab mit dem "Spielzeug" nichts zu tun. Das lag größtenteils an der fehlenden gesetzlichen Grundlage und meinem Wissen, wie unsere Behörden einem das Leben schwer machen können, wenn sie denn wollen.
Wie dem auch sei, im Vorhinein hab ich dem Lidl Scooter keine große Bedeutung geschenkt weil mir die Angebote ab 500€ nicht sonderlich zusagten - 300 € ist allerdings ne Ansage wo selbst ich schwach werde und mir denke: "jo, kann man mal probieren, wenn der Kinderkrankheiten hat merzt man sie halt aus". Und so war es, dass ich dann doch recht sehnsüchtig gewartet habe bis man ihn nun kaufen konnte.
Also um halb neun in den Lidl, das Teil geschnappt und ab zur Kasse. Durch den G30 durfte ich schon etwas Erfahrung sammeln in Sachen Reaktion unserer Mitbürger und so war es dann auch. Interessierter Blick des Verkäufers und die Erwähnung, dass ich heute schon der dritte bin. Auf meine Antwort, dass der Preis unschlagbar ist stimme er mir zu, das sagten auch die beiden anderen Kunden.
Flux nach Hause und angefangen auszupacken:
Ja, wie man sieht, ich behaupte das einfach einmal, die Standardverpackung und Inhalt eines E-Scooters. Ca. Halb so Groß wie der Karton eines 50" LCD-TVs, knappe 15 Kg schwer und nebem dem Roller befand sich das übliche Zubehör:
- Ladegerät
- Schraubensatz für den Lenker
- 3 Innensechskantschlüssel (4,5 und 6 mm)
- Sicherheitsdatenblatt
- Konformitätserklärung
- Ein Warnhinweis
- Bedienungsanleitung
- Flyer, oder Hilfe für eine Versicherungsplakette der HUK Coburg inkl QR-Code zur Erstellung der Vers. (Kann man geteilter Meinung sein, die Preise sind mit 29€ m.m.n. fair und es spart Recherche bez. einer Versicherung.
Der Zusammenbau ist denkbar einfach. Einen Stecker im zwischen Lenker und Lenkstock zusammenstecken und das überschüssige Kabel im Lenkstock verstauen. Das ist etwas fummelig weil der Lenkstock recht klein ist, das Kabel etwas starrer und die Kanten am Lenkstock alles andere als entgratet - klappt aber.
Lenker aufstecken und die 4 Innensechskantschrauben, je zwei vorne und hinten, eindrehen und festschrauben. Hier ist die Passgenauigkeit nicht perfekt aber wer schonmal eine Metallschraube eingedreht hat bekommt das hin
.
der Verriegelungsmechanismus ist identlich mit den Xiaomi, Trekstor und sehr wahrscheinlich noch ein paar weiteren. Es handelt sich um einen Schnellverschluss mit Hebel welcher nach verriegeln mit einem drehbaren Kunststoffring gesichert wird.
Nun steht das gute Stück auf eigenen Rädern und seinem Ständer. Dieser ist im hinteren Bereich angebracht, rastet gut ein und das Fahrzeug steht sicher.
Schalten wir ihn einmal ein und gucken was passiert. Ein kurzes Piepsen bestätigt den Tastendruck und es erscheinen 4 LEDs in senkrechter Anordnung (vom Fahrer aus gesehen) und darüber eine zweistellige LED-Segmentanzeige - hier leuchten nur noch drei weil der Akku nicht voll geladen ist. Was auffällt: Es geht kein Licht an, nach nochmaligem drücken der Taste erleuchtet das Front und Rücklicht. Das ist insofern verwunderlich weil nach meinem Kenntnisstand das Licht an zugelassenen Fahrzeugen nicht abschaltbar sein darf - auch wenn ich es begrüße ;-).
Die Taste hat damit drei Funktionen:
- kurzer Tastendruck --> Einschalten
- nochmaliger Tastendruck --> Licht einschalten
- Lange gedrückt --> abschalten
- zweimal kurz hintereinander --> Umschalten von ECO auf NORMAL (Der ECO-Modus wird dadurch angezeigt, dass die unterste der 4 Akku LEDs zu Grün wechselt. Laut Bedienungsanleitung ist der Roller im ECO-Modus leicht gedrosselt - 15 Kmh - und hat eine geringere Beschleunigung)
Bleiben wir doch gleich bei der Beleuchtung. Der Roller besitzt vorne sowie hinten eine kombinierte Lampe mit Reflektor. An den Seiten unter dem Trittbrett sind rechts und links zwei lange orange Reflektoren angebracht und am schrägen Rahmenrohr noch zwei Reflektionsstreifen.
Die vordere Lampe kann man leicht nach vorne kippen, ähnlich wie beim Fahrrad. Die Hinter ist mit einem metallbügel am Schutzblech verschraubt welches ebenfalls den "Kennzeichenhalter" trägt. Dieser ist aus Kunststoff.
Die Streifen am Rahmenrohr sind recht lieblos draufgeklebt aber dazu später mehr.
Wechseln wir zum fast wichtigsten eines Rollers - den Rädern!
Verbaut sind 8,5" Honeycomb Vollgummireifen, zumindest laut techn. Daten. Die Räder sind geschlossen und von Luftkammern spüre ich weder etwas noch sind sie ertastbar.
Ja, eine erste Runde in der Wohnung hat das bestätigt was ich vermutet habe, ich bin Luftreifen verwöhnt, das muss also definitiv geändert werden
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Der Roller besitzt zwei Bremsen, eine Elektrische über den Motor mit ihrer Betätigung auf der linken Seite des Lenkers und eine mechanische Scheibenbremse mit dem dazugehörigen Griff auf der rechten Seite des Lenkers.
Kommen wir zum zweit wichtigsten Teil neben den Reifen, der Antriebsmotor.
Dieser ist im Vorderrad verbaut und die Kabelführung erfolgt außen am Rahmen entlang über das Scharnier danach verschwindet das Kabel im Rahmen. Bei der Bremsleitung ist es das Gleiche.
Der Motor besitzt nach Angabe 350 Watt, über Spitzenleistung ist leider nichts angegeben. Ich konnte ihn noch nicht länger fahren, daher folgen die Infos zu späterer Stunde.
Der Grundrahmen ist aus Aluminium welches Anthrazit lackiert wurde, generell ist der ganze Roller in schlichtem Anthrazit/Grau/Schwarz gehalten, was mir persönlich auch sehr zusagt.
Ein paar Impressionen:
Ich hatte es eben schon erwähnt, die "lieblos" aufgeklebten Reflektionsstreifen. Leider zieht sich diese "Lieblosigkeit" durch das gesamte Fahrzeug - das ist bei dem Preis, der Verkaufsform und dem Angebot nicht sonderlich verwunderlich - sollte aber erwähnt werden. Ebenso möchte ich erwähnen, dass es sind um Zusammenbauqualität handelt und nicht grundsätzliche schlechte Verarbeitung. Der Rahmen wirkt wertig, die Anbauteile größtenteils auch - die Drehgriffe für Gas und Bremse und das Display sowie der Lenkstock könnten etwas mehr Sorgfalt gebrauchen aber schlecht ist auch anders. Dem Preis angemessen würde ich sagen. Ein Föhn, etwas Zeit und man kann die Aufkleber korrigieren, schief sitzende Anbauteile ordentlich befestigen und einstellen (Bremse) und dann kann es auch losgehen. Die Bremse ist meiner Meinung nach definitiv zu weich eingestellt aber das werde ich auch erst auf der Straße überprüfen - hier in der Wohnung ist das nicht aussagekräftig.
Nach dem auspacken und ersten Begutachten erhält er weiterhin meine Kaufempfehlung in der Preisklasse. 300€ mit Zulassung für den Einstieg oder eben, wie bei mir, als Zweitfahrzeug für Unterwegs ist unschlagbar.
Da er optisch sehr dem Xiaomi 365 ähnelt werde ich nun einmal schauen was die Elektronik zu Gesprächen mit meinem Notebook sagt ;-).
Wie gesagt, ich bin blutiger Neuling aber leidenschaftlicher Bastler - der nächste Bericht folgt!
PS: Rechtschreibfehler könnt ihr behalten
Ich hätte die Bilder doch komprimieren sollen... sollte hier keine automatische Komprimierung möglich sein - bitte Bescheid sagen.