fireball_mh
Bergfahr-Experte
Sodele, dann opfere ich mich mal wieder als Ersttester dieses vermeintlichen 499€-Schnäppchens...
1.) Power
Das war für mich die größte Überraschung:
Der Tiger beschleunigt richtig gut (bei WickaWille wären da - zu Recht - etliche "Bäms" fällig geworden
).
Mit seinem 350W-Motor (600W Peak) hat er an stärkeren Steigungen um 15+% bei vollem Akku definitiv mehr Power als z.B.:
- CityBlitz Beast
- Wizzard 2.5 Plus
- Egret Ten V4 48V
!!!
Ich war wirklich überrascht, wie souverän der Tiger mit 10-11 km wirklich starke, meist relativ kurze, Steigungen hochgefahren ist,
wo sich die oben genannten Scooter mit 5-10 km/h abquälen...
Anscheinend waren das aber ein paar heftige Steigungen in der prallen Sonne (und in relativ kurzer Zeit) zu viel, so dass der Tiger an der letzten vorübergehend in eine Art Fehlermodus gefallen ist (vermutlich wegen kurzfristiger Controllerüberhitzung) - ein kurzer Neustart hat das Problem aber dauerhaft behoben.
Da der Tiger aber, allein schon wegen des verbauten Akkus, ohnehin kein Bergsteiger ist, ist dieses vermeintliche Problem eher irrelevant - normale städtische Steigunegn stellen für den Scooter mit Sicherheit kein Problem dar.
2.) Vmax
Der Tiger erreicht gut 20 km/h laut GPS und hält diese Geschwindigkeit erfreulicherweise auch fast bis ganz zum Schluß, d.h bis der Akku komplett leer ist, bei.
Im Gegensatz zum großen Bruder Beast, merkt man bei konstanter Fahrt mit Höchstgeschwindigkeit (fast) kein Abriegelungsruckeln - die Abstimmung ist hier deutlich besser gelungen!
3.) Federung
Eins vorweg: die unplattbaren Gummireifen in Verbindung mit dem Dämpfungselement an der unteren Lenkstange federn erstaunlich gut - schlechte Straßen und "leichtes" Kopfsteinpflaster sind - im Gegensatz zum CityBlitz beast mit seiner knüppelharten Federgabel - überhaupt kein Problem.
Wenn man einen abgerundeten Bordstein hochfährt schlägt die Federung durch - solche Aktionen sollte man also lieber vermeiden, ansonsten hatte ich im Vorfeld mit deutlich weniger Fahrkomfort gerechnet und war wirklich positiv überrascht.
4.) Handling:
Die Fahreigenschaften sind top - man merkt dem Scooter die 22 kg überhaupt nicht an, das Gas ist gut dosierbar und der Wendekreis extrem klein (nicht zuletzt auch aufgrund
des reativ kurzen Trittbretts/Radstands).
Der nicht höhenverstellbare Lenker (leider ohne ergonomische Griffe) ist angenehm breit, genauso wie das rutschfeste Trittbrett, was den Fahrkomfort zusätzlich erhöht.
5.) Bremsen
Neben dem Akku leider das größte Manko: Die Bremsen (Trommelbremse im Hinterrad + em. Motorbremse) verzögern relativ "gemächlich", dementsprechend ist der Bremsweg
auch überdurchschnittlich lang, und für eine Gefahrenbremsung muss man den einzigen Bremshebel schon richtig kräftig durchziehen (kein Vergleich zu den Wizzard-Ankern),
trotzdem kann man damit, nach kurzer EIngewöhnungszeit, auch steilere Straßen ohne akute Schweißausbrüche herunterfahren.
6.) Reichweite
Um es kurz zu machen: der Akku ist - wie eigentlich in allen CityBlitz-Modellen - absoluter Schrott.
Gefahren bin ich ausschließlich im "H"-Modus, was beim Tiger dem Sportmodus entspricht, da ich mir keinen starken Scooter kaufe, um dann im Alltag im Eco-Modus spaßfrei durch die Gegend zu zuckeln.
Der 12.8 Ah-Akku im CB Beast hat schon nur knapp 23 km lang mitgespielt, bis die erreichbare Geschwindigkeit in der Ebene deutlich abgenommen hat, da waren die Erwartungen bei einer Akkugröße von 7.8 Ah natürlich nicht allzu hoch (ich hatte dementsprechend mit allerhöchstens 14 km gerechnet).
Ich bin den Tiger heute mit der Erstladung komplett leer gefahren, zu Beginn mit ein paar knackigen, eher kurzen Steigungen, um die maximale Kraft am Berg zu testen (s.o.).
Wie erwartet/befürchtet lässt die Power nach 5-6 km schon spürbar nach, nach 10 km tut sich der Scooter schon an eher kleinen Steigungen relativ schwer und die anfangs starke Beschleunigung nimmt ebenso spürbar ab. Demzufolge bin ich die letzten km auschließlich auf fast ebener Strecke (mit minimalen Steigungen) und nur wenigen Zwischenstopps gefahren, um zu sehen, wie weit ich im "Worst Case" tatsächlich kommen würde, und das Ergebnis hat mich wirklich überrascht:
Obwohl man nach gut 10 km praktisch nur noch im Flachland fahren konnte, bin ich - bis sich das blinkende Fehlersymbol wegen niedriger Akkuspannung auch durch einen Neustart nicht mehr wegbekommen ließ und der Scooter immer langsamer wurde - ziemlich exakt 18 km weit gekommen!
Im Winter oder bei einem deutlich höheren Fahrergewicht als meine 75 kg verringert sich die Reichweite natürlich entsprechend. Außerdem sollte man nicht mehr Steigungen befahren als nötig und stärkere auch möglichst nur mit noch relativ vollem Akku.
Zum Vergleich: der gleich große Akku in der Emma hat gut 25 km durchgehalten - bei einem deutlich höheren Durchschnittstempo und signifikant mehr Steigungen.
7.) Sonstiges
Der Klappmechanismus funktioniert super einfach und ist - wie eigentlich alles an dem Scooter - hochwertig verarbeitet und stabil.
Die Lichteigenschaften konnte ich bei hellem Sonnenlicht leider (noch) nicht wirklich testen, aber ich denke die Ausleuchtung ist zumindest akzeptabel gut (Lichtkegel-Vergleichstest an der abgedunkelten Zimmerwand).
Fazit:
Als Letzte-Meile-Scooter und/oder für die Stadt ist der Tiger - insbesondere in Kombination mit einem Schnelladegerät - uneingeschränkt zu empfehlen.
10 km uneingeschränkter Fahrspaß auf einem extrem coolen Design-Scooter (praktisch ganz ohne sichtbare Kabel und Leitungen) mit passabler Federung sind für die aktuell aufgerufenen 499€ ein wirklich guter Gegenwert!
1.) Power
Das war für mich die größte Überraschung:
Der Tiger beschleunigt richtig gut (bei WickaWille wären da - zu Recht - etliche "Bäms" fällig geworden
Mit seinem 350W-Motor (600W Peak) hat er an stärkeren Steigungen um 15+% bei vollem Akku definitiv mehr Power als z.B.:
- CityBlitz Beast
- Wizzard 2.5 Plus
- Egret Ten V4 48V
!!!
Ich war wirklich überrascht, wie souverän der Tiger mit 10-11 km wirklich starke, meist relativ kurze, Steigungen hochgefahren ist,
wo sich die oben genannten Scooter mit 5-10 km/h abquälen...
Anscheinend waren das aber ein paar heftige Steigungen in der prallen Sonne (und in relativ kurzer Zeit) zu viel, so dass der Tiger an der letzten vorübergehend in eine Art Fehlermodus gefallen ist (vermutlich wegen kurzfristiger Controllerüberhitzung) - ein kurzer Neustart hat das Problem aber dauerhaft behoben.
Da der Tiger aber, allein schon wegen des verbauten Akkus, ohnehin kein Bergsteiger ist, ist dieses vermeintliche Problem eher irrelevant - normale städtische Steigunegn stellen für den Scooter mit Sicherheit kein Problem dar.
2.) Vmax
Der Tiger erreicht gut 20 km/h laut GPS und hält diese Geschwindigkeit erfreulicherweise auch fast bis ganz zum Schluß, d.h bis der Akku komplett leer ist, bei.
Im Gegensatz zum großen Bruder Beast, merkt man bei konstanter Fahrt mit Höchstgeschwindigkeit (fast) kein Abriegelungsruckeln - die Abstimmung ist hier deutlich besser gelungen!
3.) Federung
Eins vorweg: die unplattbaren Gummireifen in Verbindung mit dem Dämpfungselement an der unteren Lenkstange federn erstaunlich gut - schlechte Straßen und "leichtes" Kopfsteinpflaster sind - im Gegensatz zum CityBlitz beast mit seiner knüppelharten Federgabel - überhaupt kein Problem.
Wenn man einen abgerundeten Bordstein hochfährt schlägt die Federung durch - solche Aktionen sollte man also lieber vermeiden, ansonsten hatte ich im Vorfeld mit deutlich weniger Fahrkomfort gerechnet und war wirklich positiv überrascht.
4.) Handling:
Die Fahreigenschaften sind top - man merkt dem Scooter die 22 kg überhaupt nicht an, das Gas ist gut dosierbar und der Wendekreis extrem klein (nicht zuletzt auch aufgrund
des reativ kurzen Trittbretts/Radstands).
Der nicht höhenverstellbare Lenker (leider ohne ergonomische Griffe) ist angenehm breit, genauso wie das rutschfeste Trittbrett, was den Fahrkomfort zusätzlich erhöht.
5.) Bremsen
Neben dem Akku leider das größte Manko: Die Bremsen (Trommelbremse im Hinterrad + em. Motorbremse) verzögern relativ "gemächlich", dementsprechend ist der Bremsweg
auch überdurchschnittlich lang, und für eine Gefahrenbremsung muss man den einzigen Bremshebel schon richtig kräftig durchziehen (kein Vergleich zu den Wizzard-Ankern),
trotzdem kann man damit, nach kurzer EIngewöhnungszeit, auch steilere Straßen ohne akute Schweißausbrüche herunterfahren.
6.) Reichweite
Um es kurz zu machen: der Akku ist - wie eigentlich in allen CityBlitz-Modellen - absoluter Schrott.
Gefahren bin ich ausschließlich im "H"-Modus, was beim Tiger dem Sportmodus entspricht, da ich mir keinen starken Scooter kaufe, um dann im Alltag im Eco-Modus spaßfrei durch die Gegend zu zuckeln.
Der 12.8 Ah-Akku im CB Beast hat schon nur knapp 23 km lang mitgespielt, bis die erreichbare Geschwindigkeit in der Ebene deutlich abgenommen hat, da waren die Erwartungen bei einer Akkugröße von 7.8 Ah natürlich nicht allzu hoch (ich hatte dementsprechend mit allerhöchstens 14 km gerechnet).
Ich bin den Tiger heute mit der Erstladung komplett leer gefahren, zu Beginn mit ein paar knackigen, eher kurzen Steigungen, um die maximale Kraft am Berg zu testen (s.o.).
Wie erwartet/befürchtet lässt die Power nach 5-6 km schon spürbar nach, nach 10 km tut sich der Scooter schon an eher kleinen Steigungen relativ schwer und die anfangs starke Beschleunigung nimmt ebenso spürbar ab. Demzufolge bin ich die letzten km auschließlich auf fast ebener Strecke (mit minimalen Steigungen) und nur wenigen Zwischenstopps gefahren, um zu sehen, wie weit ich im "Worst Case" tatsächlich kommen würde, und das Ergebnis hat mich wirklich überrascht:
Obwohl man nach gut 10 km praktisch nur noch im Flachland fahren konnte, bin ich - bis sich das blinkende Fehlersymbol wegen niedriger Akkuspannung auch durch einen Neustart nicht mehr wegbekommen ließ und der Scooter immer langsamer wurde - ziemlich exakt 18 km weit gekommen!
Im Winter oder bei einem deutlich höheren Fahrergewicht als meine 75 kg verringert sich die Reichweite natürlich entsprechend. Außerdem sollte man nicht mehr Steigungen befahren als nötig und stärkere auch möglichst nur mit noch relativ vollem Akku.
Zum Vergleich: der gleich große Akku in der Emma hat gut 25 km durchgehalten - bei einem deutlich höheren Durchschnittstempo und signifikant mehr Steigungen.
7.) Sonstiges
Der Klappmechanismus funktioniert super einfach und ist - wie eigentlich alles an dem Scooter - hochwertig verarbeitet und stabil.
Die Lichteigenschaften konnte ich bei hellem Sonnenlicht leider (noch) nicht wirklich testen, aber ich denke die Ausleuchtung ist zumindest akzeptabel gut (Lichtkegel-Vergleichstest an der abgedunkelten Zimmerwand).
Fazit:
Als Letzte-Meile-Scooter und/oder für die Stadt ist der Tiger - insbesondere in Kombination mit einem Schnelladegerät - uneingeschränkt zu empfehlen.
10 km uneingeschränkter Fahrspaß auf einem extrem coolen Design-Scooter (praktisch ganz ohne sichtbare Kabel und Leitungen) mit passabler Federung sind für die aktuell aufgerufenen 499€ ein wirklich guter Gegenwert!
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