Gary
Experte
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Da im Forum immer mal wieder verzweifelte Hilferufe beim Aufziehen eines neuen, störrischen Pneus aufpoppen, möchte ich hier mal einige Tipps geben und das benötigte Werkzeug aufzeigen.
Dies wurde bei einem ESA 1919 durchgeführt, ist aber für alle anderen Xiaomi-Clones sowie den meisten anderen Modellen umsetzbar und soll auch kein "How to"-Tutorial sein, sondern lediglich bei den zu erwartenden Problemen aufsetzen - ich gehe also davon aus, das der interessierte Leser handwerklich entsprechend vorbelastet ist.
Was lag vor?
Die Karkasse meines Vorderradreifens (Antrieb) hatte sich allmählich aufgelöst.
Dies macht sich so bemerkbar, dass man das Gefühl hat, permanent auf Kopfsteinpflaster zu fahren.
Rein optisch sieht das gar nicht so übel aus wie es sich anfühlt.
So sieht das dann von innen aus:
Neuer Reifen
Kurz in's Regal gegriffen und einen CST 8 1/2 x 2 mit passendem Schlauch herausgeholt (sollte man immer parat haben):
So breit sieht er aus, wenn er nicht fertig montiert ist - bleibt aber leider nicht so.
Werkzeug
Wichtig waren hierbei:
Talkum (für den Schlauch)
Reifenheber (die abgebildeten sind echt brauchbar, gibt's bei Amazon oder ebay)
Holzklötze (schont Felge und ggf. das Kabel)
Gabelschlüssel zum Lösen der Achsmuttern
Torx zum Entfernen der Abdeckkappen über den Radmuttern
Ventilverlängerung mit Rückschlagventil
Hilfreich (ist aber kein Muss):
Skalpell (zum Anheben der aufgeklebten Abdeckfolie an der Gabel)
Schraubzwinge (ersetzt die 3. Hand)
Und nun zum eigentlichen Zweck dieses Beitrags: Die Probleme
Problem 1 - alter Schlauch will nicht raus
Das liegt daran, dass der Ventischaft ganz schön lang ist - man kommt nicht um die Ecke im Felgenhorn herum, um es herauszuziehen.
Hier hilft Geduld und sanfte Gewalt, irgendwann ist dann draußen (und das Gewinde ziemlich ramponiert).
Dann alter Reifen runter.
Nun ist der Zeitpunkt gekommen, den neuen Reifen "auf die andere Seite" der Felge zu bekommen.
Warum?
Wenn man den Reifen von der "Kabelseite" montiert, drückt man nicht auf das Kabel bei der Reifenmontage, sondern eben auf die gegenüberliegende Seite.
Den Reifen bekommt man auf die Kabelseite, indem man ihn etwas oval zusammendrückt und die Felge durchdrückt.
Wenn's eng wird, mit etwas Spüli benetzen, damit's flutscht.
Wichtig: Laufrichtung beachten!
Problem 2 - neuer Schlauch will nicht rein
Nachdem nun der neue Reifen in Position ist, kommt zuerst der Schlauch rein (anders als bei einem Fahrrad).
Natürlich auch hier das gleiche Problem mit dem Ventil, allerdings erschwert, weil bei mir der verwendete Schlauch dicker ist als der alte und somit noch weniger Platz im Felgenwulst ist.
Hierbei nun von der Innenseite schieben und von der Außenseite den Ventilschaft mit einem dünnen/spitzen Gegenstand (ich habe hier den Torx-Schlüssel genommen) in die richtige Position drücken - zugegeben eine etwas knifflige Angelegenheit.
Aber nicht aufgeben, das klappt schon.
Problem 3 - Reifen (Mantel) will nicht drauf
Die Königsdisziplin.
Schlauch ist ja nun bereits auf der Felge, nun muss zuerst die eine Seite des Reifens drauf.
Hierbei möglichst Holzklötze unterlegen, um die Felge bzw. die Abdeckung zu schonen.
Das geht eigentlich recht fix, etwas fummelig ist dann das Einziehen des Schlauches in den Reifen, da der Platz verdammt knapp ist.
Damit der Schlauch nicht mit dem Reifen verpappt, den Schlauch mit Talkum einpudern - das hilft nicht nur bei der Montage, sondern dient auch dazu, dass sich der Schlauch später besser im Reifen setzen kann und keine Falten wirft.
Ist das mal soweit fertig, geht's an den Punkt, die andere Seite des Reifens auch noch auf die Felge zu bringen (der Punkt, an dem schon einige verzweifelt sind).
Mit dem Handballen die Flanke (Reifenwulst) des Reifens, soweit die Kräfte reichen, aufdrücken.
Nun muss eine der Positionen fixiert werden, damit der Reifen nicht wieder herunterspringt - man nehme eine Schraubzwinge (ich hatte das allerdings auch ohne hinbekommen, indem ich hierfür mein Knie benutzt habe).
Nun die Reifenheber auf der anderen Seite ansetzen.
Wichtig ist hierbei, keine zu großen Abstände zu haben, sondern schön gemächlich Stück für Stück des Reifenwulst in das Felgenhorn einbringen, sonst wird die Spannung zu groß und die Seite des Reifens springt wieder komplett von der Felge ab - habt also Geduld.
Und wenn es fertig ist, sieht das dann so aus:
Schön zu sehen ist das Talkum am Reifen, das vom Schlauch stammt und bei der Montage durch die Hände übertragen wurde.
Ich hoffe, dass dies einigermaßen verständlich war und ich hiermit ein wenig helfen konnte
Dies wurde bei einem ESA 1919 durchgeführt, ist aber für alle anderen Xiaomi-Clones sowie den meisten anderen Modellen umsetzbar und soll auch kein "How to"-Tutorial sein, sondern lediglich bei den zu erwartenden Problemen aufsetzen - ich gehe also davon aus, das der interessierte Leser handwerklich entsprechend vorbelastet ist.
Was lag vor?
Die Karkasse meines Vorderradreifens (Antrieb) hatte sich allmählich aufgelöst.
Dies macht sich so bemerkbar, dass man das Gefühl hat, permanent auf Kopfsteinpflaster zu fahren.
Rein optisch sieht das gar nicht so übel aus wie es sich anfühlt.
So sieht das dann von innen aus:
Neuer Reifen
Kurz in's Regal gegriffen und einen CST 8 1/2 x 2 mit passendem Schlauch herausgeholt (sollte man immer parat haben):
So breit sieht er aus, wenn er nicht fertig montiert ist - bleibt aber leider nicht so.
Werkzeug
Wichtig waren hierbei:
Talkum (für den Schlauch)
Reifenheber (die abgebildeten sind echt brauchbar, gibt's bei Amazon oder ebay)
Holzklötze (schont Felge und ggf. das Kabel)
Gabelschlüssel zum Lösen der Achsmuttern
Torx zum Entfernen der Abdeckkappen über den Radmuttern
Ventilverlängerung mit Rückschlagventil
Hilfreich (ist aber kein Muss):
Skalpell (zum Anheben der aufgeklebten Abdeckfolie an der Gabel)
Schraubzwinge (ersetzt die 3. Hand)
Und nun zum eigentlichen Zweck dieses Beitrags: Die Probleme
Problem 1 - alter Schlauch will nicht raus
Das liegt daran, dass der Ventischaft ganz schön lang ist - man kommt nicht um die Ecke im Felgenhorn herum, um es herauszuziehen.
Hier hilft Geduld und sanfte Gewalt, irgendwann ist dann draußen (und das Gewinde ziemlich ramponiert).
Dann alter Reifen runter.
Nun ist der Zeitpunkt gekommen, den neuen Reifen "auf die andere Seite" der Felge zu bekommen.
Warum?
Wenn man den Reifen von der "Kabelseite" montiert, drückt man nicht auf das Kabel bei der Reifenmontage, sondern eben auf die gegenüberliegende Seite.
Den Reifen bekommt man auf die Kabelseite, indem man ihn etwas oval zusammendrückt und die Felge durchdrückt.
Wenn's eng wird, mit etwas Spüli benetzen, damit's flutscht.
Wichtig: Laufrichtung beachten!
Problem 2 - neuer Schlauch will nicht rein
Nachdem nun der neue Reifen in Position ist, kommt zuerst der Schlauch rein (anders als bei einem Fahrrad).
Natürlich auch hier das gleiche Problem mit dem Ventil, allerdings erschwert, weil bei mir der verwendete Schlauch dicker ist als der alte und somit noch weniger Platz im Felgenwulst ist.
Hierbei nun von der Innenseite schieben und von der Außenseite den Ventilschaft mit einem dünnen/spitzen Gegenstand (ich habe hier den Torx-Schlüssel genommen) in die richtige Position drücken - zugegeben eine etwas knifflige Angelegenheit.
Aber nicht aufgeben, das klappt schon.
Problem 3 - Reifen (Mantel) will nicht drauf
Die Königsdisziplin.
Schlauch ist ja nun bereits auf der Felge, nun muss zuerst die eine Seite des Reifens drauf.
Hierbei möglichst Holzklötze unterlegen, um die Felge bzw. die Abdeckung zu schonen.
Das geht eigentlich recht fix, etwas fummelig ist dann das Einziehen des Schlauches in den Reifen, da der Platz verdammt knapp ist.
Damit der Schlauch nicht mit dem Reifen verpappt, den Schlauch mit Talkum einpudern - das hilft nicht nur bei der Montage, sondern dient auch dazu, dass sich der Schlauch später besser im Reifen setzen kann und keine Falten wirft.
Ist das mal soweit fertig, geht's an den Punkt, die andere Seite des Reifens auch noch auf die Felge zu bringen (der Punkt, an dem schon einige verzweifelt sind).
Mit dem Handballen die Flanke (Reifenwulst) des Reifens, soweit die Kräfte reichen, aufdrücken.
Nun muss eine der Positionen fixiert werden, damit der Reifen nicht wieder herunterspringt - man nehme eine Schraubzwinge (ich hatte das allerdings auch ohne hinbekommen, indem ich hierfür mein Knie benutzt habe).
Nun die Reifenheber auf der anderen Seite ansetzen.
Wichtig ist hierbei, keine zu großen Abstände zu haben, sondern schön gemächlich Stück für Stück des Reifenwulst in das Felgenhorn einbringen, sonst wird die Spannung zu groß und die Seite des Reifens springt wieder komplett von der Felge ab - habt also Geduld.
Und wenn es fertig ist, sieht das dann so aus:
Schön zu sehen ist das Talkum am Reifen, das vom Schlauch stammt und bei der Montage durch die Hände übertragen wurde.
Ich hoffe, dass dies einigermaßen verständlich war und ich hiermit ein wenig helfen konnte
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