Gestern hab ich mit dem Fritz die 800 km-Marke geknackt und bei Temperaturen von an die 30 Grad und 80 kg Zuladung den Akku in 57 km auf 10% runtergefahren - Komoot hat die Waldtour am Ende mit gigantischen 2190 Höhenmetern ausgewiesen, was ich aber irgendwie nicht so ganz glauben kann und bei wolkenfreiem Himmel vermutlich am "GPS-Störsignal" der Bäume lag - 1500 HM waren das "aus dem Bauch raus" aber allemal...
An einer Offroadsteigung, an der der etwas schwächere VX4 vor ein paar Monaten chancenlos gescheitert ist, musste der Power-Fritz gestern mit noch vollen 2 von 5 Balken (was irritierenderweise noch mehr als Halb vollem Akku entspricht) ebenfalls 2x hintereinander die Segel streichen.
Der Fritz (2.0) ist schon saustark - ohne Frage der stärkste getriebelose Single-Motor-Scooter auf dem Markt, aber ich komme trotzdem immer noch in Stuationen, wo er an seine Leistungsgrenzen gerät oder das Hinterrad auf nicht ganz idealem Untergrund nur noch durchdreht, statt für Vortieb zu sorgen. Abhilfe würde heir ein starker Dualantrieb wie im Elite X oder Phoenix schaffen , aber diese Scooter haben eine für mich unbrauchbare Leistungsentfaltung.
Ich bräuchte einen Scooter, der bei geringen Geschwindigkeiten fein dosierbar maximale Leistung (1800-2000+W) abliefern kann. Die Gassteuerung der IOH-Bastelscooter (ich darf das als Besitzer sagen

) kann leider noch lange nicht mit der feinfühligen Hobbywing-Abstimmung eines Fritz, VX4 oder auch Pulse mithalten, und was ich für meine Offroadtouren nicht gebrauchen kann, ist ein Scooter, der in extrem unwegsamem/sturzanfälligem Gelände bei jeder kleinen Gasbewegung nach vorne schießt oder dem unterhalb von 10 km/h die Power ausgeht. In solch besonders schwierigen Anwendungsfällen ist momentan - ich muss es leider (immer noch) sagen - nach wie vor der Oldie SO4 Pro (Gen 2) das Maß aller Dinge (zumindest bei ausreichend Traktion auf dem Hinterrad), auch wenn ihm der neue Fritz auf den meisten Untergründen verdammt dicht auf den Fersten ist und auf guten Straßen und Wegen sogar hinter sich lässt (wie auch der VX4).
Vollfederung und großer Akku (mindestens 20Ah) sind dabei ebenfalls unabdingbar - einerseits würde es mich zwar reizen, die Steigung von gestern nochmal mit dem SO4 Pro Gen2 zu "testen" (wobei ich mir sicher bin, dass dieser da hochkommen würde), andererseits habe ich nur noch bedingt Lust, mit einem ungefederten Scooter mit kleinem Trittbrett und noch kleinerem/schmalerem Lenker 50+ km "Holper-Touren" zu fahren - dafür bin ich durch die starken Tourenscooter mit Vollfederung mittlerweile doch zu sehr verwöhnt.
Bis leistungsfähigere Controller verfügbar sind, wäre eine Kombi aus drehmomentstarkem Hinterradmotor mit 30A HW-Controller und einem 54V-System wie im Odys Neo E100, was gut 1800W "Long-Peak" ermöglichen würde, ein Traum...
Was mir beim Fritz, neben den unschönen Knarzgeräuschen, an die ich mich schon gewöhnt habe und komplett ignorieren kann, negativ aufgefallen ist, ist, dass es so ziemlich der einzige Scooter ist, bei dem mir auf langen Touren der Gasdaumen einschläft - und teilweise sogar die Hände, weil man die dünnen, stark geriffelten Griffe im Gelände sehr oft und lang fest greifen muss und der Daumengashebel nur mit weitestgehend durchgestrecktem Daumen zu erreichen, sowie einen relativ hohen Widerstand bietet.
Apropos Daumen-Hebel: die separate E-Bremse vom Fritz hat in letzter Zeit auch ein paar (wenige) Male "gehangen" - der EPF-Pulse lässt grüßen.
Hier mal ein beeindruckendes Beispeil, wo ich mit dem Fritz 2.0 (auch ohne "phänomenalen Dualantrieb") schon hochgekommen bin:
