Trittbrett Paul Akku Mods

[Reiner. B]

Heute hatte ich Zeit und habe mir mal den 2. Akku angeschaut um zu sehen welche Art und Größe von Sicherung dort verbaut ist.

So wie es aussieht ist das eine ganz normale SMD Schmelzsicherung mit 30 A, welche sich zwischen Akku und Controller befindet. Oder deutet jemand die Beschriftung anders?

D. h. wenn man 2 Paul-Akkus verbindet kann man die Sicherung aussen vor bauen.
Ich dachte da jetzt an einen automatischen selbstrückstellenden Sicherungsautomaten. Durch so ein Teil habe ich die KfZ-Sicherung am E-Bike ersetzt.

 

[Lisij]

Ja die Sicherung würde ich wegmachen und eine außerhalb von Akku machen.

 

[Lisij]

Sonst könnte die so aussehen und dann kommt man nicht mehr dran...

 

[Lisij]

Verstehe nicht warum man die Sicherung in ein verklebtes Akkugehäuse reinbaut wo kein Mensch dran kommt, ohne Akkugehäuse fast zu zerstören und als Leihe traut sich sowieso keiner das zu machen...
Also wird der Akku entweder entsorgt oder als defekt verkauft...

 

[Reiner. B]

Diesen Automaten habe ich im E-Bike eingebaut und wenn 30 A die richtige Angabe ist, dann baue ich solch ein Teil auch in den E-Scooter.

https://www.ebay.de/itm/195515578419?var=495388136398

 

[BalNeil]

Aus elektronischer Sicht würde ich die Automaten nicht verwenden sondern normale Schmelzsicherung.
Automaten haben meist einen höheren Innenwiderstand und dann kommt in dem Fall noch hinzu das sie nur für 24V zugelassen sind. Bei einem satten Kurzschluss können da die Kontakte schnell verschweißen.

 

[Reiner. B]

Der um 0,2 Ohm höhere Innenwiderstand wird auch in Fahrzeugstromkreisen "akzeptiert" und das o. g. Teil wurde als manuell rückstellbar z. B. in MAN-LKWs seit 1992 serienmäßig verbaut.

Sinngemäß handelte es sich hierbei um eine Thermosicherung (gibts mechanisch rückstellbar und automatisch rückstellbar). Wenn die thermisch abgesicherte Variante oft genug geöffnet hat, dann ist das Thermoelement verformt und schließt nicht mehr.
Heute werden Kaltleiter (haben keine Schaltkontakte) verwendet die durch Widerstandserhöhung den Stromkreis unterbrechen.

Da solche Teile z. B. auch in Akku-Rasenmähern verbaut sind, welche bei hartem Einsatz öfter abschalten, ist die Defektrate bei häufiger Stromkreisunterbrechung dadurch schon erheblich. Eigene Erfahrungswerte in der Verwandschaft!
In diesen 40V- und 60V Akkumähern fahren solche (Kaltleiter)-Automaten schon eine geraume Zeit als preiswerter Ersatz zum Originalteil mit. Ohne Probleme bisher.

Schlechter als die originale Variante mit der eingelöteten SMD-Sicherung im verklebten Akkugehäuse, kann das wohl kaum sein.

 

[BalNeil]

Schlechter als die originale Variante mit der eingelöteten SMD-Sicherung im verklebten Akkugehäuse, kann das wohl kaum sein.

Das auf jeden Fall, intern verlötete Sicherung ist halt der größte Murks was man überhaupt anstellen kann

Da solche Teile z. B. auch in Akku-Rasenmähern verbaut sind, welche bei hartem Einsatz öfter abschalten, ist die Defektrate bei häufiger Stromkreisunterbrechung dadurch schon erheblich. Eigene Erfahrungswerte in der Verwandschaft!
In diesen 40V- und 60V Akkumähern fahren solche (Kaltleiter)-Automaten schon eine geraume Zeit als preiswerter Ersatz zum Originalteil mit. Ohne Probleme bisher.

Die praktische Erfahrung geht natürlich über alles. Meine Bedenken sind eher theoretischer Natur und der Erfahrung zB im Car-HiFi/db-drag Bereich, jedes 0,1Ohm hat da über Sieg oder Niederlage entschieden.

48V vs 24V ruft halt doch nochmal die doppelte Verlustleistung hervor. Gabs da noch keine Probleme das sich der PTC hochgeschaukelt hat und letzten Endes doch dicht gemacht hat? Oder zieht der Paul im Normalbetrieb gar nicht allzu viel Strom?

 

[Reiner. B]

Bei o. g. Umbauten gabs, wie schon geschrieben, bisher keine Probleme.

Wenn man von dem Ausdruck auf der originalen SMD-Sicherung ausgeht, dann steht dort 30 A.

Die Leistungsangabe des 48V-E-Motor vom Paul beträgt 500 W, d. h. bei "Vollgas" fließen 10,4 A.
Unbestätigten und nicht belastbaren Angaben im Netz zu Folge, soll beim anfahren mit "Vollgas" eine zeitlich begrenzte Peak-Leistung von bis zu 1000 W erreicht werden. D. h. es fließen in dieser Zeit 20,8 A.

Unter den bekannten Voraussetzungen dürften 30 A schon ausreichend hoch dimensioniert sein.

 

[Lisij]

Der Paul zieht am Berg und wenn Berg länger ist 25-26A, laut Aussage von einem Paulfahrer welcher Bluetooth BMS hatte im Akku.

 

[Reiner. B]

Gestern habe ich mit der "Akkuvergrößerung" begonnen.

Als erstes ist mir nach dem Ausbau des Akkus der Ladeanschluß ins Auge gefallen. weil dessen steinharter Schrumpfschlauch abgerutscht war. Nach dem trennen der Akku-Schraub-Steckverbindung, war auch gleich eines der Kabel von der Ladebuchse abgebrochen. Da nützt auch die chicke Schnellwechsel-Schraub-Steckverbindung nichts mehr, die mit 70 mm Länge m. E. auch etwas groß geraten ist. Diese Verbindung sollte wegfallen und die Ladebuchse aus Platzgründen am vorhandenen Kabel mit Silikonkabel eingelötet und mit Silikonschrumpfschlauch verschrumpft werden.

Da ich ja im Vorfeld zum Test eine Ladebuchse vom Xiaomi M365 gekauft hatte wollte ich gleich mit einbauen. Sie passt zwar an den Stecker vom Ladegerät des Paul, aber nicht in die Öffnung, weil sie 0,3 mm zu groß ist.
Das nacharbeiten der neuen Ladebuchse war nicht so problematisch. Hinter der originalen Ladebuchse ist ein O-Ring 11,0x1,0 montiert, der nicht wirklich dichtet weil er nicht passend für die Nut ausgewählt wurde. Aus meinem Sortiment habe ich dann einen O-Ring mit 11,0x1,2 mm eingelegt, der passt perfekt.

Als weitere Vorarbeiten hatte ich mir Cu-Lötbrücken gekauft und im Zinnbad verzinnt.
Von den beiden Paul-Akkus habe ich vom zugekauften das BMS entfernt und die Übergänge zwischen den Akkus mit einem Dremel ausgearbeitet damit später die Lötbrücken sich innerhalb der Zellenrahmen befinden. Danach am Akku ohne BMS 2 mm dicke und 5 mm breite Abstandshalter eingeklebt. Dann die beiden Akkus ausgerichtet und mit 10 mm Glasfasertape längs und quer straff verbunden.

 

[Lisij]

Wir wollen Bilder sehen von dem Akku Umbau Reiner

 

[Reiner. B]

Die gekauften Lötbrücken waren ca. 2 mm breiter als ich die Ausschnitte eingebracht hatte.
Das abkühlen der Lötstellen habe ich nicht mit Druckluft sondern mit einem Kühlakku gemacht.
Erst wenn eine Lötstelle wieder auf 22 °C runter war habe ich die nächste gelötet.

Vor dem Löten habe ich zwischen 2 Blöcken immer den Strom gemessen der ja fließt wenn die Spannungen unterschiedlich sind. Zwei Blöcke waren absolut gleich da war nichts messbar, die anderen hatten ca. 0,1 A. Dadurch war aber keine Erwärmung in der Brücke wirklich messbar.
Nachdem ich fertig war habe ich die Oberseite und die Unterseite längs mit 30 mm Glasfasertape und quer über die Brücken mit 10 mm Glasfasertape isoliert. Aussenrum dann 2 Lagen Kaptontape.
Dann noch das ganze verschrumpft.

Da ja bei Paul 2023 eine hydraulische Bremsleitung durch das Akkufach führt, die steifer ist als eine Bowdenzughülle, lässt sich der Akku nicht wirklich gut einsetzen. Ich habe dann die Kabel rechts und die Bremsleitung links mit Kaptontape in der flachen Aussparung fixiert, damit passte der Akku gut rein.
Die Gewindebohrungen vom originalen Akku im Trittbrett habe ich auch mit Kaptontape abgedichtet.
Jetzt muss ich noch irgend etwas einbauen damit der Akku nicht nach hinten rutschen kann und mir die Ladebuchse beschädigt.

Mometan ist der Akku mit großen Kabelbindern im Akku-Fach befestigt, weil er noch am Ladegerät hängt.

Am Akku von Paul 2023 ist keine Sicherung mehr zu sehen, wie am Akku aus 2021 oben im Bild mit den beiden BMS.
Als Sicherung habe ich eine 30 A automatisch selbstrückstellbare vor der Verbindung zum Controller eingebaut und gleich noch eine für den neuen Scheinwerfer.

Danke dir für die Hilfe.

 

[Lisij]

Gut zu wissen mit der Sicherung, danke für die Info .
Sieht gut aus Reiner, jetzt hast du richtig gut Reichweite und die Zellen werden nur halb so viel belastet.

 

[Reiner. B]

Bei der Aktion habe ich mir mal den Controller angeschaut und was dort wo angeschlossen ist und welcher Typ es ist.
Auf den Fotos ist das halbwegs zu erkennen.
Die Belegung des Controllers habe ich in einem separaten Schema aufgezeichnet.