Hallo zusammen, nachdem ich meinen neuen (ggfs. Retoure, siehe mein anderen Post) VX2 voll aufgeladen habe, habe ich eben ein paar Runden gedreht. Ich habe drei Kilometer hinter mir und schildere meine ganz frischen Eindrücke von der Fahrt in Spiegelstrichen.
- ja, er ist ggü. dem SO4Pro natürlich super leise. Auch leiser als ein G30d.
- Das Lenkkopflager erscheint mir zu stark angezogen zu sein. Lenkbewegungen machen ungesunde, eher leicht quitschend-knarrende Geräusche. Klingt ähnlich wie eine ungeölte Tür. Immerhin aber kein rastiges Lenken spürbar.
- Das Licht erscheint auch mir zu schwach zu sein. Vielleicht sogar noch schlechter, als beim So4Pro (das war schon leicht zu dunkel und vor allem nicht weit genug). Die Leuchtweiteneinstellung beim VX2 muss ich mal genauer ausprobieren.
- Der Anzug ist gut, aber nicht so gut, wie beim SO4Pro. Aber wesentlich besser als beim E45d.
- Dafür ist der Anzug natürlich spontan sofort anliegend, während der SO4Pro ja oft erst langsam einkuppelt, wenn man rollt und vorher kein Gas mehr gegeben hat. Das fühlt sich viel besser beim VX2 an.
- Es ist nicht möglich, alleine mit dem Daumengas zu fahren, da beim Loslassen des Daumengases kaum rekuperierend gebremst wird. Das ist Geschmackssache. Die Rekuperation lässt sich beim Ninebot einstellen, beim VX2 nicht. Das finde ich ziemlich schade.
- Die Geschwindigkeit (habe GPS mit dem Iphone 12 Pro Max gemessen) ist wirklich spitze. Ich habe sogar öfter mal > 22 km/h gemessen. Das könnten zwar Ungenauigkeiten aufgrund Bebauung / Gelände / Reflexionen oder wer weiss was gewesen sein, aber dieselbe Strecke mit dem SO4Pro (Serie 1 mit 22 km/h) zeigt nicht so hohe Werte an. Daher würde ich sagen, ist der VX2 in der Endgeschwindigkeit etwas schneller. Das müsste ein direktes Rennen gegen den SO4Pro sicherlich auch zeigen
- Die Reifen waren beide ab Werk bei ca. 1,5 Bar aufgepumpt. Vor dem Test habe ich sie beide auf 3,5 Bar aufgepumpt, wobei ich nicht weiss, was eigentlich der richtige Luftdruck ist. Das steht glaube ich nicht in der Anleitung. Fühlte sich so aber nicht unangenehm an. Und etwas weicher, als die ultraharten Reifen des G30d.
- Am einigermaßen steilen Berg schafft er aber die 22 km/h nicht zu halten, sondern fällt auf 21 km/h ab. Der SO4Pro konnte am selben Berg mit Leichtigkeit die 22 km/h halten. Das war dann schon etwas schade, aber da wir in Hürth / Köln kaum Berge haben, ist das für mich persönlich kein größeres Problem.
- die Bremse kann man zwar wenigstens so leicht ziehen, dass nur die Rekuperative eingreift. Da verhindert unnötigen Verscheiss der Trommelbremse. Aber die rekuperative Bremse zieht selbst bei leichtester Betätigung zu stark und ist somit schlecht dosierbar. Das ist wirklich nicht so gut, aber man kann sich wahrscheinlich daran gewöhnen. Das ist bei meinem E45d viel besser.
- Die Fahrstabilität ist gefühlt besser, als beim SO4Pro, ggfs. sogar auf Niveau des G30d. Man fühlt sich unheimlich sicher auf dem Teil. Wahrscheinlich eine gute Kombi aus einigermaßen breitem Lenker, guter Masseverteilung, den breiten 10 x 2,5 Reifen und der Rahmengeometrie.
- Ich habe keinerlei Geklapper gehört, aber der Fender macht beim Anfassen keinen sehr hochwertigen Eindruck, das ist beim SO4Pro und beim G30d stabiler
- Der mitgelieferte Smartphonehalter fühlt sich sehr stabil an und er lässt sich gut und fest anbringen. Sehen tue ich bei der Fahrt kleine Schrift aber nicht, da das Bild aufgrund der Vibrationen im Auge verschwimmt. Ich konnte gut mein Speedometer anschauen, aber die kleine Schrift des VMAX App war absolut nicht zu lesen.
- Es ist richtig, dass die Lenkergriffe nicht fest am Lenker befestigt sind. Sie lassen sich auf dem Lenker einfach drehen und auch seitlich etwas verschieben, was übrigens auch für den Smartphonehalter notwendig war, um etwas mehr Platz zu schaffen. Beim Fahren ist mir das aber nicht negativ aufgefallen
- Berg runter zu fahren ist wirklich cool, weil Du sehr schnell werden kannst, da nur geringfügig rekuperiert wird. Gepaart mit dem sicheren Fahrverhalten kannst Du sehr hohe Geschwindigkeiten jenseits der 30 km/h erreichen. Und das bei sicherem Fahrgefühl. Beim SO4Pro machst Du Dir vor Angst ggfs. in die Hose, sein Fahrverhalten ist nicht so sicher, irgendwie flatterig bei so hohen Geschwindigkeiten. Beim SO4Pro hatte ich dann immer Angst, dass mir der Lenker gleich ausbricht. Beim VX2 gar nicht.
- Etwas nervig ist das Daumengas. Für das Gasgeben muss man sehr viel Kraft aufgrund der zu strammen Feder ausüben, was den Daumen ermüdet. Das war auch schon beim SO4Pro nicht besser. Aber der Ninebot E45D oder G30d ist da viel angenehmer.
- Dennoch ist die Dosierbarkeit der Stromzufuhr wirklich gut, deutlich spürbar besser als beim SO4Pro. Ungefähr auf Ninebot Niveau, also extrem gut.
- Der Ständer wirkt ein wenig schwächlich, irgendwie nicht so stabil, etwas dünn. Das ist eine rein optische Wahrnehmung, bisher hatte ich in der kurzen Zeit aber beim Benutzen kein Problem damit.
- Die rote Ladelampe des 2,5 Ah Ladegerätes ist viel zu dunkel, aber ich werde mich daran gewöhnen.
- Der VX2 scheint updatefähig zu sein. Die App enthält die Möglichkeit eines Updates, momentan gibt es aber nichts Neues.
- Die Felgen scheinen im Ggfs. zum SO4Pro nicht teilbar zu sein. Mir graut es, wenn ich Reifen oder Schlauch erneuern muss.
- Am Vorderrad sind die Radlager ungeschützt vor Nässe. Speziell auf der rechten Seite schaut einen das Radlager förmlich an. Das wird zwangweise wieder zu verrosteten Radlagern führen, wenn auf nasser Strasse gefahren wird. Das ist nicht gut, aber das haben wohl alle Scooter (außer der E45d, dort scheinen die Lager geschützt zu sein).
Alles in Allem bin ich momentan erstmal zufrieden für den ersten Test. Den Perfekten Roller haben wir aber auch hier nicht.