Wenn da Fehler gemacht wurden, geht gleich das „Schwarze Peter“ suchen Spiel los. Nehmen mir mal an, der Slidefox wurde in China vom TÜV für den deuschen Markt homologisiert, ggf. mit Auflagen. Jetzt kommt der deutsche Zoll und stellt wahrscheinlich mit einem Prüfingenieur fest, so wie der Slidefox angekommen ist, entspricht er nicht der Zulassung - ja vielleicht fehlt eine CE Zulassung nur eines Bauteils oder RoHS ist nicht erfüllt usw. Das muß erst einmal festgestellt werden, der Fehler wird Slidefox dann mitgeteilt. Die kramen die Unterlagen raus um ein Statement abzugeben, darauf muß der Hersteller in China kontaktiert werden um nachzusehen, ob ein nötiges Papier ggf. übersehen wurde oder noch beim Übersetzter steckt. Falls es sich um ein Bauteilfeher handelt, muß gekärt werden, ob die Ladung zurück nach China geht und ein neuer Container kommt oder der Fehler in Deutschland behoben werden kann. Das muß dann wieder zum Zoll gehen und der muß einverstanden sein, sonst versauert die Ware im Lager vom Freihafen.
Tut mir Leid, aber Slidefox wird mit vielen Verhandlungspartnern in verschiednen Zeitzonen am Kommunizieren sein, um die Ware durch den Zoll zu bekommen. Ich denke nicht, dass das Team so groß ist, als das sich in so einem Fall Jemand um die Außendarstellung kümmern kann, wenn nicht etwas Greifbares mitgeteilt werden kann. Wenn da jetzt Einer übermütig vorprescht und z. B. einen Termin nennt, der dann nicht gehalten werden kann, geht das letzte Fünkchen Glaubwürdigkeit bei den Kunden verloren.
Falls es an soetwas liegt, muß auch festgestellt werden, wer für die zusätzlichen Kosten aufkommt. Da könnte entscheidend sein, ob es am chinesischen Hersteller liegt, oder es sich um einen Sonderwunsch von Slidefox gehandelt hat. So weh die Ruhe den Kunden tut, so sehr dürfte Slidefox an einer Lösung arbeiten. Slidefox ist ein Startup. Von diesem ersten Container hängt sehr viel ab, z. B. kommt so der erste Cashflow in die Kasse des Unternehmens. Da werden die kreditgebenden Banken mit Agusaugen drüber wachen. Daher vermute ich mal, das sämtliche Mitarbeiter mit Hochdruck daran arbeiten diese Container (samt Ware) durch den Zoll zu bekommen.
Und für die, die das noch nicht verstanden haben, sowas ist auch Betriebsgeheimnis oder zumindest vertraulich. Sowas gegenüber Kunden zu kommunizieren ist Unprofessionel und kann Geschäftspartner und beteiligte Institutionen abschrecken oder (schadensersatzpflichtig) schädigen. Sie sind in sofern zum Schweigen gezwungen, bis Hopp oder Topp feststeht, also der Container kommt oder die Ladung zurückgeht oder vernichtet wird.
In 30 Jahren kann man es dann in den Memoarien des Geschäftsführers lesen, woran es gelegen hat.